Eisenbahn im Film  –  Rail Movies 
 

 

 

 

HD-Soldat Läppli

 

Art: Spielfilm
Produktion: Schweiz 1959
Regie: Alfred Rasser
Farbe: schwarzweiß
Laufzeit: 111'

 

Inhalt

Die Schweiz im Zweiten Weltkrieg: Leutnant Clermont (Bernard Junod) und Hilfsdienst-Soldat (daher das „HD“ im Filmtitel) Läppli – dargestellt von Regisseur Alfred Rasser – als dessen Ordonnanz reisen per Bahn von Schaffhausen nach dem jurassischen Pruntrut (Porrentruy). Beim Umsteigen in Basel geht offenbar das Gepäck des Offiziers verloren, was zu einem Disput zwischen den beiden im Seitengang eines SBB-Waggons 1. Klasse führt. Später zieht der ebenso geschwätzige wie einfältige Protagonist – notabene in Anwesenheit des Kondukteurs (Schaffner) – kurzerhand die Notbremse, was ein Verhör beim Bahnhofsvorstand von Delsberg (Delémont) zur Folge hat. Deshalb fährt der Zug schließlich ohne Läppli an Bord in Richtung Pruntrut weiter.

 

Eisenbahn

Unmittelbar vor der Notbremsung ist eine Archiv-Aufnahme aus der Vorkriegszeit zu sehen, welche einen SBB-Reisezug mit einer Schlepptenderlok der Reihe A 3/5 vom Typ „Ten-wheeler“ (Achsfolge 2’C) zeigt. Nach dem abrupten Halt erkundigt sich das Lokpersonal beim Zugführer über den Grund der Notbremsung, wobei jetzt aber die SBB-Tenderlok Nº 5889 ausgemacht werden kann. Die Maschine der Reihe Eb 3/5 (Achsfolge 1’C1’) mit Spitzname „Habersack“ (Hafersack) wurde ursprünglich von der Bodensee-Toggenburg-Bahn (BT) anno 1910 bei Maffei in München bestellt und in einer Serie von neun Loks geliefert. Aufgrund der vollständigen Elektrifizierung der BT gelangten anno 1932 alle neun Maschinen zur SBB, wo sie die Betriebsnummern 5881 bis 5889 erhielten.

Zwischen 1959 und 1965 erfolgte die endgültige Ausmusterung dieser Lokomotiven, wobei die im Film verwendete Maschine zur Zeit der Dreharbeiten in der Werkstätte Biel remisiert war und 1965 verschrottet werden sollte. In der Folge gelang es dem „Dampf-Loki-Club Herisau“, die Nº 5889 zu erwerben und so vor dem Schneidbrenner zu bewahren. Anschließend wurde die Eb 3/5 wieder betriebsfähig aufgearbeitet und in den Ursprungszustand versetzt. Seither verkehrt die Tenderlok wieder als Nº 9 der BT vor dem Nostalgiezug „Amor-Express“ der Südostbahn (SOB).

Die von Läppli später in der Strafexerzier-Episode erwähnte SBB-Maschine Nº 4268 in Brugg mit Heimatdepot Chur dürfte hingegen fiktiv sein.

 

Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
Online: 29.03.2011

 

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