Eisenbahn im Film  –  Rail Movies 
 

 

 

 

La treizième voiture

 

Art: Spielfilm
Produktion: Deutschland/Frankreich/Großbritannien 1993
Regie: Alain Bonnot
Laufzeit: 97’ (Frankreich: 109’)
Farbe
deutscher Verleihtitel: „Der 13. Wagen“; aber laut IMDb, Gong und „vox“-Programm-Hinweis: „Das Geheimnis des 13. Wagens“
englischer Verleihtitel: „The Secret of Coach 13“
Erstaufführung (laut IMDb): Frankreich am 01.11.1993

 

Angaben des Vor- und Nachspanns, notiert von Joachim Biemann nach der deutsch synchronisierten Fassung (ausgestrahlt von vox am 05.09.1994):

 

[Titel-Vorspann:]

DER 13. WAGEN

Eine Koproduktion von
vox, France 2, Telewizja Polska, Quartier Latin
C: 1993 Quartier Latin/France 2

in Zusammenarbeit mit GALAXY München, ATLANTIQUE Paris, AVENTURA London, DZIELNICA LACINSKA Warschau, UNAPIX New York

Mit Dominique Horwitz, Jean-Pierre Cassel, Andrea Ferreol, Penelope Keith

Nach einer Idee von Amciej Slesicki
Dialoge: Jean-Jacques Gaffie, Bernard Besserglik

Buch und Regie: Alain Bonnot

[Nachspann:]

Dominique Horwitz (Valentin)
Jean-Pierre Cassel (Charles de Malasset)
Andrea Ferreol (Chloé Granval)
Penelope Keith (Tante Tanya)
Jean-Marc Thibault (Chef des Geheimdienstes)
Pierre Vassiliu (Leguen)
Gerard Sergue (Pseudo-Schaffner)
Andre Penvern (Durand)
Grazyna Trela (Natalia)
Lea Cartier (Tracy)
Julie Carli (Jeanine)
Tansou (Georges)
Jean-Claude Will (Raoul)
Wladyslaw Komar (Alexander)
Edward Zentara (Bigioli)
Bernard Hanaoka (Tanaka)
Wojciech Siemion (Viktor)
Dariusz Odija (Alter Pfadfinder)
Anna Waszczyk (Pfadfinderin)

Nach einer Idee von Maciej Slesicki
Buch: Alain Bonnot
Dialoge: Jean-Jaques Gaffie, Bernard Besserglik
Szenenbild: Etienne Mery, Wladyslaw Bielski
Kamera: Grzegorz Kedzierski
Kameraassistenz: Tadevsz Obuchowicz
Regieassistenz: Patrick Malakian
Schnitt: Barbara Kosidowska
Ton: Andrzej Lewandowski
Effekte: Jean-Pierre Lelong
Maske: Anna Trzepanska
Produktion: Kajtek Kowalski
Musik: Eric Demarsan
Musikverlag: Editions Quartier Latin
Gesamtleitung: Michel Noll
Regie: Alain Bonnot
Koordination: Li Erben, Annie Belet
Redaktion: Beate Uhrmeister
Deutsche Bearbeitung: S.M.G. Filmproduktion + Synchron GmbH München
Buch und Regie [der deutschen Bearbeitung]: Elisabeth von Molo
Im Auftrag von vox / 1993

 

Inhalt

„Valentin ist auf der Suche nach wertvollen Ikonen, die durch Europa transportiert werden sollen. Doch er ist nicht der einzige Interessent.“ [Gong]

 

Eisenbahn

Der Film spielt nahezu ausschließlich im und am Zug. Zunächst folgen hier Notizen zu den wichtigsten Szenen, in denen Bahnanlagen oder Eisenbahnfahrzeuge zu sehen sind. In spitzen Klammern < > stehen meine Transskriptionen von kyrillischen Buchstaben.

 

Bahnhof Paris(-Nord?), Lautsprecherdurchsage: „Der Molière-Express von Paris nach Moskau über Maubeuge, Namur, Aachen, Hannover, Berlin und Warschau fährt in Kürze ab.“;
Zuglaufschild auf PKP-Waggon (braun lackiert): „Paris – Köln – Hanover (!) – Berlin – Poznan – Warszawa – Brest – Moskwa“
Bf (Paris-Nord?): Ausfahrt mit SNCF-Ellok, rechts eine weitere SNCF-Ellok
Bahnhof (innen): voie 14, voie 13
Strecke: Reisezug mit PKP-Ellok (hier schon nicht mehr SNCF!)
Rangierbahnhof o. ä.: links PKP-Ellok
PKP-Ellok ET22-1160, rangiert vierachsigen Güterwagen (Beschriftung SNCF, später zu sehen: teilweise gelöschte Nummer 05 [...] 372-6) als „dreizehnten Wagen“ vor die Reisezugwaggons
Reisezug, bespannt mit zwei PKP-Elloks
PKP-Ellok EU07-473, „Maubeuge, drei Minuten Aufenthalt“, Lautsprecher-Durchsage „auf Gleis 7“, Reisezugwaggon Nr. 14034 mit Zuglaufschild Paris – [...] – Moskwa
Bf „Namur“, 21:30, Zugzielanzeiger „Moscou“, PKP-Ellok EU07-039 (seitlich: EU07-1439 und „SNCF“)
PKP-Ellok EU07-473 (nachts, Strecke)
Bahnhofsschild „Aachen Hbf“ (ist aber alles andere als Aachen Hbf), Bahnsteig-Uhr „01:33“, Eisenbahner zu einem der Protagonisten, der zuvor aus dem „Molière-Express“ geworfen wurde: „Der Zug ist schon lange abgefahren, die letzten drei Waggons werden in Aachen immer abgekoppelt. [...] Der Intercity-Express kommt zur selben Zeit in Hannover an wie ihr Zug.“
Schnitt: DB-ICE in einem Bahnhof, dann auf einer Strecke (Dämmerung); Schnitt: Reisezug mit PKP-Ellok (nachts; seitlich „PKP“, EU07-473)
PKP-Ellok EU07-2.. vor Reisezug (nachts, extreme Nickbewegungen auf schlechtem Gleis, verstärkt sichtbar durch Tele-Objektiv)
Bahnhof (nachts, Bahnsteigschild „Gleis 10“), Lautsprecherdurchsage: „Auf Gleis 10 fährt ein der Molière-Express von Paris nach Moskau“, dann „Auf Gleis 6 fährt in Kürze der Schnellzug nach Hamburg ab, bitte einsteigen“, im Bild dann DB-ICE in Hannover Hbf, Lautsprecher-Durchsage: „Auf Gleis 4 fährt der ICE aus Aachen ein“, dann PKP-Reisezug
Seitenwand eines Reisezug-Waggons (schräg von oben) mit Zuglaufschild „[...; kyrillische Schrift; sowie:] PARIS – MOSCOU“, Wagen-Nummer „022 11955“; nächster Wagen: „[...] LITE CARROZZA CON LETTI“
Bahnhof „Warszawa Centralna“, PKP-Ellok EU07-201, Eisenbahner: „... In zehn Minuten erwarten wir den Lodz-Express.“
Strecke: PKP-Ellok vor Reisezug
Bahnhof, nachts: Reisezug mit Ellok (von oben), beim Mitschwenken: links PKP-Dampflok, dann Drehgestellwechsel von Reisezugwaggons für neue Spurweite; dort auch Doppelstock-Waggon PKP 50 51 26-19114-5
(Wagen-)Halle (nachts), ausfahrend Diesellok vor Reisezug, links PKP-Dampflok (von vorne) [das müsste wie die vorhergehende Sequenz Brest sein]
Strecke (nachts): Diesellok vor Reisezug
Strecke (am Tag, im Schnee): Diesellok vor Reisezug
Bahnhof (Schnee): Ausfahrt Diesellok vor Reisezug
Bahnhofsschild <WJASMA>, dann Einfahrt Diesellok vor Reisezug in einen Bahnhof (Schnee, interessanter Wasserturm links, am Bahnsteig Schild <OSTANOWKA LOKOMOTIWA> = Haltestelle für Lokomotiven), schließlich Ausfahrt PKP-Diesellok SP32-... vor Reisezug
Strecke (Schnee): Diesellok vor Reisezug
Szenen auf einer Diesellok (auch Führerstand) – Eisenbahner (per Funk): „Erklären Sie ihm, wie man den Zug anhält. – Sehen Sie den roten Hebel? Er muss direkt vor Ihnen sein.“ Auf der Lok: „Ja, aber der ist leider hin. Hören Sie, der Zug nimmt immer mehr Fahrt auf! Es gibt nur eine Möglichkeit...“ Dann gehen die Protagonisten während der Fahrt auf dem Umlauf von PKP-Diesellok SP32-005 entlang, um zum ersten Waggon im Zug heraufzuklettern, von dort über das Dach zur Kupplung mit dem zweiten Wagen. Wie so oft in Filmen: Man versucht, die Kupplung („völlig vereist“) während der Fahrt zu lösen! Zuvor aber noch nie gesehen: Die Kupplung wird mit einem tragbaren „Laser“ aufgetaut, wodurch sie sich „wie von selbst“ löst. Weil sich nun der hintere Zugteil selbstständig gemacht hat: „Wir müssen die Weichen umstellen“, dies geschieht am Stellwerk „K1“ (bei Kilometer 48,5)
Bahnhof <MOSKWA BELORUSSKII WOKSAL> (= Moskau, Belorussischer Bahnhof), Bahnsteig mit Schild <OSTANOWKA LOKOMOTIWA>, Gleis 2, Prellbock im Stumpfgleis; Normalspur 1435 mm, Waggons mit europäischen Kupplungen und Puffern

 

Der Zug – Konglomerat aus EC 41 und D 241

Von Manuel Gurtner

Der im Film gezeigte „Molière-Express“ ist eigentlich ein Konglomerat aus zwei Zugsverbindungen. Den Namen entlehnt er sich einerseits vom Eurocity „Molière“ (Paris–Dortmund), andererseits handelt es sich beim Zuglauf – mit 3000 Kilometer der längste Europas – um den „Ost-West-Express“ von Paris nach Moskau.

Als Nachfolger des im Jahre 1957 eingeführten TEE 185 „Paris–Ruhr“ übernahm ab 1973 der TEE 41 „Molière“* den Service auf der traditionsreichen Verbindung zwischen Paris (Abfahrt 17:55) und Dortmund, wobei aber gleichzeitig eine Beschränkung auf Düsseldorf (Ankunft 23:15) verzeichnet werden musste. 1975 erfolgte dann eine weitere Beschränkung auf Köln, wo die fahrplanmässige Ankunft des „Molière“ auf 22:45 festgelegt war. Dank einer leichten Beschleunigung konnte die Fahrzeit nochmals um fünf Minuten veringert werden, sodass die Ankunft ab Sommer 1977 bereits um 22:40 erfolgte. Trotzdem wurde dieser TEE-Service zwei Jahre später endgültig eingestellt.

    * benannt nach dem französischen Dichter Jean Baptiste Poquelin alias Molière (1622 bis 1673)

Zu Beginn der 1980er Jahre verkehrte der „Molière“ für einige Zeit als IC 141 von Paris nach Dortmund, verlor aber in der Folge seinen Speisewagen, weshalb der Zug danach als D 431 geführt und auf Köln beschränkt blieb. Ab 1986 wurde der „Molière“ abermals zum IC erhoben und gleichzeitig wieder unter seiner traditionellen Nº 41 geführt. Mit dem Fahrplanwechsel im Sommer 1987 wertete man den „Molière“ sogar zum EC auf, wodurch auch wieder ein Speisewagen eingereiht war. Während des Winterhalbjahrs führte der EC 41 zusätzlich einen sowjetischen SZD-Schlafwagen Paris–Moskau des D 241 „Ost-West-Express“ bis Dortmund mit. In der Folge kamen ein polnischer PKP-Schlafwagen Paris–Warschau sowie DB-Schlafwagen Paris–Berlin hinzu, welche aber bereits in Aachen auf den D 241 überstellt wurden. Ab 1993 – also noch im Herstellungsjahr von „Der 13. Wagen“ – figurierte der „Molière“ neu als EC 31 und gab gleichzeitig alle Schlafwagenkurse nach Osteuropa an den „Ost-West-Express“ ab.

Der D 241 wiederum verkehrte ab Sommer 1992 ganzjährig und ohne Halt zwischen Aachen – wo jeweils ein Richtungswechsel erfolgte – und Frankfurt/Oder, wobei der Zug Kurswagen nach Warschau (WL, Bc, B, D), Moskau (WL) und Kiew (WL) führte.

 

Fahrpläne

Zusammenstellung: Joachim Biemann

EC 41 „Molière“ (Fahrplanperiode 31.05.1992 bis 22.05.1993) und
EC 31 „Molière“ (Fahrplanperiode 23.05.1993 bis 28.05.1994)

StationEC 41EC 31
Paris-Nord16:3716:40
Maubeuge18:3818:34
Charleroi-Sud19:0619:02
Namur19:3419:31
Liège-Guillemins20:13 - 20:2320:09 - 20:19
Verviers-Central20:4220:38
Aachen Hbf21:06 - 21:1720:59 - 21:10
Köln Hbf21:57 - 22:0021:57 - 22:00
Düsseldorf Hbf22:25 - 22:2722:25 - 22:27
Duisburg Hbf22:40 - 22:4122:40 - 22:41
Essen Hbf22:52 - 22:5422:52 - 22:54
Bochum Hbf23:03 - 23:0423:03 - 23:04
Dortmund Hbf23:1623:16

 

D 241 „Ost-West-Express“
(Fahrplanperioden 31.05.1992 bis 22.05.1993 und 23.05.1993 bis 28.05.1994)

Station1992/931993/94
Paris-Nord15:5515:55
Jeumont18:1518:10
Charleroi-Sud18:4318:42
Namur19:1219:12
Liège-Guillemins19:52 - 20:0319:52 - 20:03
Verviers-Central20:2320:23
Aachen Hbf20:51 - 22:05 (!)20:50 - 21:20
Frankfurt (Oder)07:35*05:44
Kunowice [vormals Kunersdorf]07:48 - 07:5305:56 - 06:06
Rzepin [vormals Reppen]08:06 
Zbaszynek [vormals Neu Bentschen]09:16 
Poznan Gl [vormals Posen]10:20 - 10:35 
Konin11:39 
Kutno12:34 
Warszawa Centralna14:1012:24
Warszawa Wschodnia14:24 - 16:25 (!)12:30 - 13:05
Siedlce17:3914:09
Terespol19:04 - 19:1015:24 - 15:32
Brest Zentr20:56 - 23:0817:18 - 19:30
Baranowitschi Zentr01:1402:30
Smolensk08:1705:38
Wjasma11:2608:17
Moskwa15:31**13:12***
* Halt nur zum Aussteigen
** Moskwa Belorusskaja
*** Moskwa Smolenskaja

 

Zum Vergleich:

D 11 (Paris/Calais/Oostende–Warschau) im Jahr 1925
Der Zug führte (mindestens auf seinem Laufweg durch Deutschland) durchgehende Wagen 1. und 2. Klasse zwischen Paris und Warschau über Aachen und Berlin Schl[esischer] Bf., ebenso zwischen Köln und Berlin Schl. Bf. sowie durchgehende Schlafwagen 1. und 2. Klasse zwischen Oostende und Riga, Oostende und Warschau, Paris und Warschau, außerdem durchgehende Speisewagen zwischen Köln und Swiebodzin [Polen; vormals Schwiebus].

StationZeit
Paris08:30
Charleroi12:18
Namur13:03
Liège15:05
Herbesthal16:55
Aachen Hbf17:15 - 18:06
Düren18:36 - 18:37
Köln Hbf19:15 - 19:49
Düsseldorf Hbf20:29 - 20:34
Duisburg Hbf20:57 - 20:59
Oberhausen21:09
Essen-Altenessen21:23
Gelsenkirchen21:33
Dortmund Hbf22:05 - 22:11
Hamm22:40 - 22:50
Bielefeld23:50
Hannover01:25
Berlin Fr[iedrichstraße]05:27
Warszawa[keine Angabe vorhanden]

 

Noch ein Vergleich:

Im Jahresfahrplan 2002 (16.06. bis 14.12.2002) finden sich in der Kursbuchtabelle 44 (Berlin-Warszawa/Moskva) nachfolgend angegebene Züge.

Es ist dort in den Anmerkungen außerdem ein D 14 „Moskva-Express“ genannt, sonst aber nicht aufgeführt. Tatsächlich trägt D 247 diesen Zugnamen. In Gegenrichtung heißt D 246 laut Anmerkungen ebenfalls „Moskva-Express“, er ist in der Tabelle jedoch nicht zu finden (tatsächlich läuft er von Moskva Belorusskaja 10:31 nach Berlin-Lichtenberg 11:43). Andererseits liest man dort auch die Zeiten eines „D 13“ Moskva Belorusskaja 10:31 – Berlin-Lichtenberg 11:43, in den Anmerkungen nicht mit einem Zugnamen aufgeführt; es muss sich also um D 246 handeln. So aufschlussreich sind heutzutage Kursbuchtabellen. Was es mit D 13/14 auf sich hat, ist mir derzeit unklar. Ich halte mich einstweilen an das Heft „Zugverzeichnis“.

  • D 249 „Jan Kiepura“ (Köln 19:28 – Warszawa Wschodnia 9:13)
  • EC 41 „Berlin-Warszawa-Express“ (Berlin Zool. Garten, teils auch ab Berlin-Lichtenberg – Warszawa Wschodnia 13:14)
  • EC 45 „Berlin-Warszawa-Express“ (Berlin Zool. Garten, teils auch ab Berlin-Lichtenberg – Warszawa Wschodnia 19:14)
  • EC 47 „Berlin-Warszawa-Express“ (Berlin Zool. Garten, teils auch ab Berlin-Lichtenberg – Warszawa Wschodnia 23:14)
  • D 247 „Moskva-Express“ (Berlin-Lichtenberg 16:06 – Moskva Belorusskaja 21:59)
  • EC 49 „Berlin-Warszawa-Express“ (Berlin Zool. Garten, teils auch ab Berlin-Lichtenberg – Poznan 22:15; trotz des Zugnamens auch im Heft „Zugverzeichnis“ kein weiterer Zuglauf angegeben!)
 

Lothar Behlau erläutert dazu:

        

Bezüglich der Zugnummern scheint schon in Vergessenheit geraten zu sein, dass es erst „seit ein paar Jahren“ international einheitliche Zugnummern gibt, und das auch nur westlich von Brest! Der „Ost-West-Express“, bei uns bekannt als D 105/106 beziehungsweise D 241/240, hieß in der UdSSR jahrzehntelang 16/15 (ohne D, versteht sich), die Kurswagen aus dem „Jan Kiepura“ D 249/248 fahren heutzutage im Zug 12/11, und Zug 13/14 verkehrte früher als D 390/391 „Moskwa-Express“ nach Berlin, das entspricht dem heutigen D 246/247. Dass ein heutiger DB-Fahrplanbearbeiter damit so seine Schwierigkeiten hat, dürfte eigentlich nicht verwundern. Also, kein Rätsel, alles nur ein Problem moderner „Print-Medien“.

 


 

Den Lauf des D 241 begleitet folgender Dokumentarfilm (der Zug wird darin bezeichnet als „Nachfolger des Nord Express“, daher der Titel):

Nord Express

Regie: Rob Rombout
Produktion: Frankreich 1990
Laufzeit: 59’
Farbe

 

Angaben des Nachspanns (notiert von Joachim Biemann nach der am 24.02.1994 von arte ausgestrahlten deutsch „untertitelten“ Fassung – die „Sous-titres“ meist oben im Bild):

 

Scenario: Rob Rombout, Christian Janssens
Image: Louis Philippe Capelle
Son: Olivier Struye, Paul Heymans
Assistante de realisation: Adriana Moreira de Oliveira
Assistants image: Marc Ridley
Chef electricien: Jean Claude Loumiet
Interpretes: Elena Satchkova, Boris Alexandrovitch, Nicolai Gorshkov
Montage: Adriana Moreira de Oliveira
Montage on-line: Studio Arriba, Cathy Hers, Carlos Zappala
Voix: Pierre Laroche
Mixage: Jacques Clisse
Sous-titres: Rachel Russo
Musique originale: Piotr Hertel
Direction de production: Jean-Philippe Laroche
Assistante de Production: Christiane Philippe
Productrice executive: Marilyn Watelet
Realisation: Rob Rombout

Moyens techniques: Triangle 7
Collaboration technique:
- à Paris Catherine Derosier, Patrick Zanoli, C.A.C.-C.I.C.V. Montbeliard
- à Berlin: Arndt Schaefer, Medienoperativen
- à Varsovie et Rzepin: Simon Zaleski, Romb
- à Moscou et Brest: Alexander Mikhailov, Ogor Smirnov, Sergey Marakushev, Yunost Studio
Recherche d’archives: Pierre Malchair, Anne Fourny

Images d’archives:
Pathé-Gaumont (Paris), Bundesarchiv (Koblenz), U.S.I.S. (Bonn), Stichting Nederlands Filmmuseum (Amsterdam), Transit-Film-Gesellschaft Mbh [!] (München), Service Cinémathographique de la Force Terrestre (Bruxelles), Ministère de l’Education Nationale (Bruxelles), RTBF (Bruxelles), Filmow Dokumentalnych (Varsovie)

Remercements à:
Boris, Ben Wargin, Klaus Rehmer, Théodore, Gerhard Hochzeit, Galina, Stanislav, Gennadi, Belie Rosi; Jean-Paul Trefois, Pierre Bongiovanni, Philippe Sellier, Raphael Serenelli; Eckart Lottman, Philippe Jadot, André Leplat, Philippe Dubois, Elizabeth Maraite, Jules Claes, Brigitte Kramer, Kamila Regend, Mr Pinchard - S.N.C.F., Mme van de Steene - S.N.C.B., Département film & vidéo d’U.R.S.S. à Bruxelles, Mr Muller - Ambassade de D.D.R. à Bruxelles, Mr Willaert - Ambassade de Belgique à Varsovie, Mr Legros - Service Cinéma du Ministère des Afaires Etrangères, Mr Tuteleers - Mr Verleyen, Renault S.A. (Belg.-Lux.), Le G.S.A.R.A.

Une co-production:
Paradise Films, Triangle 7, La R.T.B.F. (Carré Noir), C.A.C.-C.I.C.V. Montbéliard, Wallonie Image Production avec la participation du Ministère de la Communauté Française de Belgique

© 1990

 

Der Film konzentriert sich – anders als sehr viele neuere TV-„Dokumentarfilme“ – auf den Zug, die Strecke, auf Bahnhöfe, Eisenbahner und Fahrgäste. Er missbraucht sein Thema also nicht als Vorwand für ausschweifende Betrachtungen über „Land und Leute“, sondern nimmt seinen Gegenstand ernst. Daher wird er ihm gerecht, er bringt ihn uns nahe. Mit bemerkenswerter Gelassenheit und Ruhe.

Immer wieder sind Ausschnitte aus historischen schwarzweiß-Produktionen eingeflochten, darunter auch:

„Eksportujemy... importujemy...“ (laut Untertitel: „Zum Jubiläum des Freundschafts-Vertrages zwischen Polen und UdSSR“), enthält Szenen mit Dampfloks und Waggons in den Stalin-Werken, Poznan; gezeigt wird darin auch SZD-Dampflok TE-2381 mit Steifrahmentender (ex DR-Kriegslok 52 2381, seit 1984: 1042.175, + 1989; andere Angabe: Verbleib der Lok bei DB, + 14.02.1952).

Und – neben vielen anderen Dingen, vor allem aber freundlichen Menschen – noch zu erwähnen: Wir erfahren, welche Aufgaben Stanislaw in seinem Beruf als „Megaphonista“ bei der polnischen Staatsbahn PKP erfüllt.

 


 

In recht ausführlichen Einstellungen berichtet der vorgenannte Film „Nord Express“ auch über die Spurwechselanlage in Brest. Ausschließlich diesem Thema widmet sich aber folgende Dokumentation:

89 mm od Europy

Regie: Marcel Lozinski
Produktion: Polen 1993
Laufzeit: 12’
Farbe: schwarzweiß

Die „89 Millimeter“ im Titel beziehen sich auf den Unterschied zwischen der europäischen Normalspur (1435 mm) und der russischen Spurweite (1524 mm). Zu sehen ist im Film auch das Zuglaufschild „ Paris – Köln – Hannover – Berlin – Poznan – Warszawa – Brest – Moskwa“. Das ist D 241 „Ost-West-Express“ (hielt ab Mai 1992 nicht mehr in Köln).

 


 

Vokzal – Bahnhof Brest

Regie: Gerd Kroske
Produktion: Deutschland 1994
Laufzeit: 90'
Farbe: schwarzweiß

Anmerkung: Das im Original-Filmtitel kyrillisch (und ohne folgenden Gedankenstrich) geschriebene „Vokzal“ (auch „Wokzal“ transskribiert) ist russisch für „Bahnhof“.

Menschen im Bahnhof Brest und in dessen Umfeld: gegenwärtige Situation und Probleme, Erinnerungen. Auch die Spurwechselanlage in Brest kommt gelegentlich ins Bild. Ein Zuglaufschild lautet: „Moskau – Brest – Warschau – Frankfurt/Oder – Hannover – Dortmund – Köln“.

 


 

Autoren dieser Filmbesprechungen: Joachim Biemann, Manuel Gurtner und Lothar Behlau
Online: 23.04.2000
Version vom 03.01.2010

 

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