Eisenbahn im Film – Rail Movies |
Eisenbahn im Film – Rail MoviesVorbemerkungen und ErläuterungenInhalt / content / contenu
Zur Entstehung der TabelleMitte der 1970er Jahre begann ich Filme zu notieren, in denen Eisen- oder Straßenbahnen auftauchen. Weil ich kein Film-Fan bin (besonders Wildwest-Filme, Krimis und TV-Serien sehe ich äußerst ungern), waren solche Beobachtungen im TV oft eher zufällig. Mit der Zeit entwickelte sich allerdings ein Gespür für „verdächtige“ Filme. Sehr hilfreich war dann das „Standardwerk“ für dieses Thema: „Kino-Express“ von Ulfilas Meyer. Schwierig ist die Definition der erfassten Filme: Reicht beispielsweise schon ein Güterwagen, der für Sekundenbruchteile durchs Bild zieht, um den entsprechenden Film in die Liste aufzunehmen? Wie alles Menschenwerk ist daher auch diese Aufstellung von subjektiven, also bislang von meinen Kriterien geprägt. Erweitern Sie diese Basis durch Ihre Mitteilungen, damit sie die ultimative Quelle für das Thema „Eisenbahn im Film“ werden kann. Bei einigen Filmen fällt es mir schwer, sie unter dem Aspekt „Eisenbahn“ zu katalogisieren, besonders bei Spielfilm- oder Dokumentar-Material, das mit der Zeit des Nazi-Terrors und dessen Opfern verbunden ist. Eine Auflistung wie diese darf in dem Zusammenhang nicht zur Verharmlosung werden, indem sie einen eigentlich nebensächlichen Gesichtspunkt (hier: Eisenbahn) „technisch und neutral“ referiert. Produktionen „für Eisenbahnfreunde“ (wie etwa „Eisenbahnromantik“) sowie aktuelle Berichterstattung im TV über Bahn-Themen sind in der Liste nicht enthalten. Ihre Korrekturen und Ergänzungen bitte per E-Mail.
Erläuterungen
AllgemeinesIn html* gibt es leider kein bedingtes Trennzeichen (streng genommen doch, ist aber nicht für jede Browser-Version geeignet) – ein arges Manko. Es werden also sehr lange Wörter (in vielen Browser-Versionen auch mit Schrägstrich / oder Bindestrich - zusammengesetzte) nicht getrennt. Um die Zellen der Tabelle trotzdem kurz halten zu können, habe ich gelegentlich eigentlich „überflüssige“ Leerzeichen eingefügt, an denen Browser auf jeden Fall trennen können (beispielsweise in „Trans-Europa- Express“ oder „Schlepptender- dampflok“). * „html“ steht für „Hypertext Markup Language“. Dies ist das Dateiformat der meisten Internet-Seiten, also die „Sprache“, die Ihr Browser lesen kann. In nicht belegten Datenzellen finden Sie einen Punkt. Es wäre möglich, statt dessen mit dem entsprechenden html-Code eine leere Fläche zu erzeugen, dies würde aber gegenüber dem Punkt mehr Speicherbedarf und damit eine längere Ladezeit bedeuten. (Datenzellen ohne jedes Zeichen werden ansonsten in der Hintergrundfarbe dargestellt – ein außerordentlich unschöner und unübersichtlicher „Flickenteppich“ wäre die Folge.) Mir ist durchaus bewusst, dass das Datei-Volumen der Haupt-Tabelle beachtliche Anforderungen an Ihre Geduld stellt. Die Dateien zusätzlich als komprimierte Versionen (etwa als zip-file) anzubieten, erscheint mir jedoch vorerst als nicht tunlich. Denn ohne die „Extra-Infos“ wäre das nur eine „halbe Sache“, bei der Sie immer wieder auf interne broken links (nicht anklickbare Links) stoßen würden. Das komprimierte Volumen der Hauptliste mitsamt den Extra-Infos entspricht nämlich in etwa der Datenmenge der nicht komprimierten Hauptliste. Eine Lösung dieses Problems habe ich bislang noch nicht gefunden. Sonderzeichen sollten bei Ihnen zu sehen sein. Je nach dem im Browser eingestellten Zeichensatz kann es jedoch zu Fehlern kommen. Hier ein Test: Olsen-Banden på sporet In diesem Filmtitel müsste im vorletzten Wort der skandinavische Buchstabe „a mit einem Kreis darüber“ zu sehen sein. Falls Sie statt dessen in diesem Wort beispielsweise ein Fragezeichen erhalten, stellen Sie bitte in Ihrem Browser den Zeichensatz ISO-8859-1 ein (Bezeichnungen: Western, Westeuropäisch, Westeuropa etc.). Spalten „Titel“ und „Zweit-Titel“Die Sortierung der Filme in alphabetischer Folge richtet sich nach dem ersten Wort, das kein bestimmter oder unbestimmter Artikel ist (Der, Die, Das, Eine, The, Le, La und so weiter). In der Spalte „Zweit-Titel“ stehen Titel, unter denen Filme in anderen Sprachen als bei der Erstveröffentlichung erschienen. Unterschiedliche Verleihtitel, unter denen ein und derselbe Film erschienen ist, sind dabei durch Schrägstrich / von einander getrennt. Produktions-Angaben für Deutschland: vor 05.1945 „D“, ab 1990 „D“, dazwischen „BRD“ und „DDR“. Fremdsprachige Filme, deren Originaltitel mir (derzeit) unbekannt sind, werden mit ihrem deutschen Titel unter der Spalte „Titel“ aufgeführt. TV-Serien sind nach folgendem Muster eingeordnet:
Mir unbekannte Titel von nachgewiesenen Filmen oder Serienfolgen finden sich unter:
Zur Erleichterung bei der Funktion „Suche“ in Ihrem Browser sind deutschsprachige kurze Ziffernfolgen (nicht aber längere wie etwa bei Jahren) zusätzlich in Wortform angegeben, beispielsweise: 3 [drei]. Dies gilt auch im umgekehrten Fall. Eine weitere Hilfestellung für die Suchfunktion stellen die den einzelnen Buchstaben zugeordneten Abschnitte der Tabelle dar. Wenn Sie beispielsweise zu Film-Titeln mit dem Anfangsbuchstaben „R“ springen möchten, geben Sie in das Suchfeld Ihres Browsers ein: < R (also spitze Klammer, Leerzeichen, R) Meine eigenen Übersetzungen fremdsprachlicher Filmtitel oder Worthinweise hierzu sind in eckigen Klammern [ ] angegeben. Spalte „Art“Sp = Spielfilm
Unter „Dokumentarfilme“ sind hier auch Filme insbesondere aus der Frühzeit verstanden, die keine dokumentarischen Absichten verfolgten. Sie dienten meist der Belustigung des Publikums, Kriterium: keine Spielhandlung. Heute sind solche Filme auch als wichtige (dokumentarische) Bildquellen zur Eisenbahngeschichte anzusehen. Außerdem wurden unter „Dok“ auch alle (mir bislang bekannten) von Eisenbahn-Verwaltungen produzierten Filme rubriziert, auch es sich dabei um Werbe- oder Lehrfilme handelt. Spalte „Prod“Land oder Länder einer Filmproduktion (im Sinn eines Verlags) sowie des Produktionsjahrs (im Vor- oder Nachspann meist durch Copyright-Vermerk gekennzeichnet). Abkürzungen entsprechend den üblichen Länderkennzeichen; in einigen wenigen Fällen jedoch davon abweichend, um intuitivere Erkennbarkeit zu erreichen. Spalte „Regie“Regisseur(e), Regisseurin(nen); im Englischen meist als „directed by...“. Falls „zu viele“ Angaben: Verweis mit > zur Spalte „Bemerkungen“. Spalte „F“F = Farbfilm
Spalte „L“Laufzeit des Films in Minuten. Aber: Notierung beispielsweise 48'', falls abweichend in Sekunden angeben, also fett gesetzt und mit doppeltem Zeichen ' (nicht mit Doppel-Apostroph oder doppeltem einfachem Anführungszeichen).
Spalte „Bemerkungen“Hinweise über im betreffenden Film gezeigte Loks etc. werden nach und nach ergänzt; dazu greife ich auf mein Video-Archiv (noch längst nicht vollständig ausgewertet) und auf aktuelle Sichtungen zurück. Zunächst werden Angaben zu Filmen präzisiert, die nicht in „Kino Express“ verzeichnet sind. Besonders hier bin ich auf die Mitarbeit von Lesern angewiesen. Für umfangreichere Angaben in dieser Spalte werden per Link erreichbare zusätzliche Texte eingefügt („mehr über diesen Film“; Übersicht dieser Extra-Infos: hier klicken). Die bisher nur provisorisch angegebenen Zeiten, nach denen im Film Eisenbahnszenen auftauchen, sollen präzisiert werden, auch hier die Bitte um Mitarbeit. Quellen-Angabe „Gong“ bei Inhaltsangaben steht für die Programmzeitschrift „Gong“, Nürnberg; Hinweis „ER“ bedeutet: TV-Serie „Eisenbahnromantik“. Zeitangaben in dieser Spalte beziehen sich, falls nicht anders angegeben (!), auf den Zeitpunkt vom Beginn des Films an und nicht auf die Länge der jeweiligen Eisenbahnszenen. Dies kann sich zum Teil erheblich verschieben, je nach Schnitt-Version und besonders bei TV-Ausstrahlungen mit Werbeblöcken; außerdem unterscheiden sich Laufzeiten durch die unterschiedlichen Projektions-Frequenzen (Bilder/Sekunde) im Kino und im TV. Angaben über die gezeigte Ansicht von Loks oder Zügen nach System DLA/Bellingrodt, z. B.: rs = rechts
schräg von vorn (im Bild weist die Lok- oder Zugfront vom Betrachter aus gesehen nach rechts, ungefährer Blickwinkel 45 Grad zur
Fahrzeug-Längsachse), lss = links sehr schräg von vorn, lsvh = links schräg von hinten, v = von vorne, vh = von hinten,
vo = von oben (dieses Kürzel nicht im DLA-System vorhanden), etc.
Grundsätzlich gilt: Texte anderer Autoren sowie aus der Literatur und Internet-Fundstellen sind in der Haupt-Tabelle ohne An- und Abführung zitiert. Die jeweilige Quelle ist in nachgestellten eckigen Klammern [ ] angegeben. Mehrere Zitate sowie Zitate vor oder nach anderen Text-Bestandteilen sind durch Gedankenstrich – von einander abgesetzt. Mein eigenes Kürzel [JB] füge ich nur dann hinzu, wenn Text-Bestandteile anderer Autoren in der selben Bemerkung vorhanden sind. Bei nicht wörtlich wiedergegebenen Angaben wird durch „Lit.:“ auf die Quelle verwiesen. Die Quellen-Angaben „N01“ und „N02“ stehen für EiF-Informanten, die darum baten, ihre Namen hier nicht zu erwähnen. Falls auch Sie auf ein solches Kürzel Wert legen, lassen Sie es mich bei Ihrer Zusendung bitte wissen. Spalte „Lit“Literaturhinweise für mehrfach herangezogenen Quellen (Kurzbezeichnung, Seite; F = Foto); bei Zeitschriften notiert
nach dem Muster QUELLE JAHR AUSGABE SEITE;
Bp = Blickpunkt DB (Kundenzeitung der Deutschen Bundesbahn, bis 12.1972 unter dem Titel „Rad und Schiene“). Cook = E. H. Cookridge: Abenteuer Orient Express. Geschichte und Geschichten. München (Heyne Verlag) 1983 [Titel der englischen Originalausgabe: „The Orient Express“]. CRJ = Continental Railway Journal, published four times annually by the Continental Railway Circle, c/o Lance King, Kenton, Harrow, Middx., England. DB = Die Bundesbahn. Zeitschrift für aktuelle Verkehrsfragen. Herausgegeben von der Deutschen Bundesbahn. Darmstadt. EK = Eisenbahnkurier (wechselnde Verlagsorte: Solingen, Wuppertal, Freiburg). em = eisenbahn magazin, Düsseldorf [Zeitschrift bis 12.1972 unter dem Titel „moderne eisenbahn“, als Kurzbezeichnung für beide Titel wird in meiner Filmliste „em“ verwendet]. KE = Ulfilas Meyer: Kino-Express. Die Eisenbahn in der Welt des Films. München und Luzern (Verlag C. J. Bucher) 1985. LM = Lok Magazin, Stuttgart. Miba = Miniaturbahnen, Nürnberg. R&S = Rad und Schiene (Kundenzeitung der Deutschen Bundesbahn, ab 01.1973 unter dem Titel „Blickpunkt DB“).
Literatur– Chronologische Anordnung –Korrekturen und Ergänzungen aller Art bitte per E-Mail; speziell die Angaben aus den Film-Katalogen der Reichsbahn und der Bundesbahn sind hier gesucht, aber selbstverständlich auch alle anderen Hinweise.
Lothar M. Koerber: Filmstar Eisenbahn. In: moderne eisenbahn, Nr. 7, Juli 1964, Seite 30. N. N.: Die Eisenbahn im Film. Programmauswahl wird immer interessanter. In: Rad und Schiene, Nr. 6/1965, Seite 4. N. N.: 3,2 Millionen Besucher aus aller Welt. Die Eisenbahnen machten auf der IVA das Rennen – Tempo 200 und Circarama fanden den
größten Anklang.In: Rad und Schiene, Nr. 11/1965, Seite 6.
N. N.: Neue Filme unterhalten und informieren. In: Rad und Schiene, Nr. 5/1966, Seite 7.
N. N.: Nach 13 Jahren – Internationale Filmtagung wieder in Deutschland. In: Rad und Schiene, Nr. 7/1966, Seite 7.
N. N.: Eisenbahnfilme aus aller Welt. In: Rad und Schiene, Nr. 1/1967, Seite 8. N. N.: Eisenbahn-Filmamateure erfolgreich. Sieben von acht Filmen wurden bei den Festspielen in Linz prämiiert. In: Rad und Schiene, Nr. 8/1967,
Seite 7.
N. N.: Filmkatalog mit über 100 Titeln. In: Rad und Schiene, Nr. 12/1967, Seite 8.
N. N.: Bundesbahn in 120 Filmen. Ein neuer Katalog informiert über alle Titel. In: Rad und Schiene, Nr. 8/1969, Seite 8.
Kurt Pierson: Old-timer im Film. In: Lok Magazin 40 (Februar 1970), Seite 64. N. N.: Mit erstem „Totalkino“. Bundesbahn auf der Verkehrsausstellung in Essen. In: Rad und Schiene, Nr. 8/1970, Seite 3.
N. N.: Bundesbahnfilme in aller Welt gefragt. In: Blickpunkt DB, April 1973, Seite 21. N. N.: In 25 Jahren produziert: Über 200 Filme rund um die Bahn. In: Blickpunkt DB, August 1973, Seite 13. N. N.: Neues Filmverzeichnis der Bundesbahn. In: Blickpunkt DB, November 1973, Seite 16.
Alfred B. Gottwaldt: Deutsche Reichsbahn 1935. Ein Text- und Bildreport. Stuttgart (Franckh’sche Verlagshandlung, W. Keller & Co.), 1975.
N. N.: Bahn verleiht auch Super-8-Tonfilme. In: Blickpunkt DB, Januar 1977, Seite 13.
N. N.: Prominente unterwegs: Wim Wenders. In: Blickpunkt DB, Februar 1977, Seite 9.
N. N.: Jetzt in Mainz: Film- und Bildstelle der Bahn. In: Blickpunkt DB, November 1978, Seite 4.
N. N.: Neu erschienen: Der Bahn-Film-Katalog. In: Blickpunkt DB, November 1979, Seite 4.
N. N.: Die Filmarbeit der Deutschen Bundesbahn. In: Die Bundesbahn, September 1980, Seiten 633-637.
N. N.: Vor 30 Jahren lief der erste Film. Im Bundesbahn-Filmverleih gibt es heute 150 Filme. In: Blickpunkt DB, Januar 1981, Seite 11.
Ulfilas Meyer: Kino-Express. Die Eisenbahn in der Welt des Films. München und Luzern (Verlag C. J. Bucher) 1985. Hanns-Christoph Koch: 1903 Der erste Western. „Der große Eisenbahnraub“. TV-Produktion, WDR 1993 (Reihe „Rückblende),
Erst-Ausstrahlung 03.03.1993.
W.R. [= H. W. Rogl ?]: Filmstelle der Bahn geschlossen. In: eisenbahn magazin 1/1996, Seite 8.
Stefan Vockrodt: Die S 3/6 als Filmstar. In: Lok Magazin Nr. 198 (Ausgabe Nr. 3/1996), Seiten 69-71.
Lennart Paul: Dampf im Kino. In: eisenbahn magazin, September 1996, Seiten 28-32.
Lynne Kirby: Parallel Tracks. The Railroad and Silent Cinema. Exeter 1997.
Jürgen Bevers: Höchste Eisenbahn! Zur Kulturgeschichte der Bahnreise. TV-Produktion, WDR 2000. Erst-Ausstrahlung: 27.09.2000.
Ralph Ströhle: Goldrausch. TV-Produktion, SWR 2001 (Folge Nr. 429 der TV-Reihe „Eisenbahnromantik“, Erst-Ausstrahlung 14.10.2001).
Stefan Vockrodt: Das Geld kam im Zug. In: Lok Magazin Nr. 241 (11/2001), Seiten 50 f.
Rheingold. Die Legende lebt. In: Lok Magazin Nr. 250 (Heft 7/2002). München (GeraNova Zeitschriftenverlag) 2002. Seiten 100 bis 103. –
Carsten Gussmann: Harrys rote Lokomotive. In: Lok Magazin Nr. 264 (Heft 9/2003). München (GeraNova Zeitschriftenverlag) 2003. Seiten 52 bis 57.
Stefan Vockrodt: Bewegung! In: Eisenbahn Geschichte, Nr. 42 (Oktober/November 2010). Hövelhof (DGEG Medien) 2011. Seiten 70 bis 76.
Meyer, Kino-Express, führt in seiner Bibliographie (Seiten 122 f) u. a. folgende (mir bisher nicht vorliegende) Literatur auf:
LinksAus dokumentarischen Gründen belasse ich in dieser Aufstellung auch Internet-Quellen, die nicht mehr erreichbar sind.
The Internet Movie Database (IMDb)
Fernsehserien der 60er Jahre
Deutsche Draisinen-Sammlung (DDS)
Railway movies
Rezensionen von Filmen
Schweizer Film und Film in der Schweiz
Fillmore & Western Railway Company
Zusätzlicher Hinweis:
Zwischendurch die Navigation innerhalb von EiF:
Sonst noch zu erwähnen...
Hinweis: Rolf Ertmers Artikel „Modellbahn und Schmalfilm“ im „Deutschen Eisenbahnfreund“ (Heft 14, I. Vierteljahr 1962) enthält ausschließlich Tipps zum Filmen, keine Angaben zu Filmen. Das Schaffen von Film-Amateuren und Schmalfilm-Clubs dürfte eine nicht zu unterschätzende Bildquelle zur Eisenbahngeschichte darstellen. Informationen aus diesem Bereich fehlen bislang, eine systematische Erfassung ist naturgemäß unmöglich. Diverse käufliche Video-Kassetten zum Thema „Eisenbahn“ verwenden solches Material, meist in Form von Ausschnitten. Immer wieder brachte auch das TV-Magazin „Eisenbahnromantik“ entsprechende Filme unter der Rubrik „Schätze aus Amateur-Archiven“. Weitere Eisenbahn-„Schätze“ sind im weiten Bereich des Industrie-, „Kultur“- (so die Bezeichnung in den 1950er Jahren) und Lehrfilms zu erwarten.
Technische Details über den Vorgang sind in dem „Blickpunkt“-Artikel leider nicht angegeben. Es wurde offenbar versucht, einen „filmischen Eindruck“ live zu produzieren. Damit kehrte man in „Hollywood“ (wo auch immer dort) zum Beginn der Film- und Eisenbahnfilm-Geschichte zurück: In der Literatur wird immer wieder gesagt, bei Vorführungen von „L’Arrivée d’un train à la gare La Ciotat“ (1895) seien die (damaligen) Zuschauer vom Anblick des auf die Kamera zufahrenden Zugs zutiefst schockiert gewesen. Allerdings ist mir unbekannt, ob diese Berichte über „La Ciotat“ auf Tatsachen beruhen. Zum Vergleich: Die bis heute immer wieder zitierten Warnungen vor dem „Wahnsinn“, dem die Passagiere u. a. der Eisenbahn Nürnberg–Fürth (1835) anheimfallen müssten, sind m. W. nicht nachweisbar. Solche über lange Zeit kolportierte Angaben konnten jedoch häufig in die Wahrnehmungsgeschichte von Filmen und anderen Medien eingehen. Sie sind daher für den hier behandelten Zusammenhang durchaus von Bedeutung – und zwar unabhängig davon, ob sie historisch zutreffen.
Ein Spielfilm als Vorbild für die historisierende (und: „projizierende“!) Neugestaltung
von Luxus-Reisezugwaggons: Im Eastern & Oriental Express (Singapore–Kuala Lumpur–Butterworth–Bangkok) laufen
Waggons (ehemals Neuseeland), die 1972 gebaut wurden.
Eisenbahn und Film – in einer ganz realen Verbindung: Regisseur Alexander Iwanowisch Medwedkin tourte
1932/33 in einem Sonderzug 294 Tage lang durch die Sowjetunion, zu „Zechen, Kolchosen, Stahlwerken, Armee-Manövern und drehte,
entwickelte, schnitt, betitelte dabei 70 Stummfilme [...]“ (DER SPIEGEL, Nr. 5/1972 vom 24.01.1972, Seite 100). Im Zug: „ein
Kopierwerk, sechs Schneidetische, ein Tricktisch, ein zwei Meter langer Vorführungsraum sowie ein Mannschaftslogis“
(wiederum laut SPIEGEL 5/1972; der Artikel erschien aus Anlass der Ausstrahlung der Dokumentation „Medwedkins Kinozug“
von Chris Marker, gesendet am 29.01.1972 in NDR, RB und SFB). – Es sei hier außerdem (und erst einmal nur vorläufig)
auf die „Film-Wagen“ verwiesen, die beispielsweise bei der Deutschen Bundesbahn sowohl der Produktion als auch der
Vorführung von Filmen dienten.
Eisenbahn-„Daumenkinos“ bieten diese Veröffentlichungen: Höchste Eisenbahn. Eine Reise mit den Zügen in ihre Zeit. Arrangiert und begleitet von Gerald Sammet. Darmstadt und Neuwied (Luchterhand) 1984. [Oben auf jeder Seite eine kleine Grafik, die den Blick in ein Zugabteil zeigt. Beim Abblättern des Buchs zieht allerlei am Waggonfenster vorbei.] Presse- und Informationsamt Wuppertal: Tuffi und die Schwebebahn in Wuppertal. Wuppertal 1996. Daumenkino, 62 gezählte Seiten – 7,1 x 3,4 cm. [Hinweis von Kai Borgolte] Eine Illusion besonderer Art bekamen Fahrgäste realer Züge seit August 2003 in Frankfurt (Main) geboten (außerdem werden als weitere Orte genannt: Berlin, München, Stuttgart, Budapest und Honkong). Dort installierte man in den Tunneln vom Hauptbahnhof zum Flughafen und zur Messe insgesamt drei Werbeanlagen, die aus 192 Lichtkästen im DIN-A2-Format bestanden. In jedem ihnen wurde ein Plakat („Motion-Poster“) für einen kurzen Zeitraum durch Ausleuchtung sichtbar gemacht; der Zeitraum war durch Sensoren an die jeweilige Geschwindigkeit der S-Bahn-Züge angepasst. Die sich geringfügig von einander unterscheidenden und „aufblitzenden“ Einzelbilder der Plakate verschmolzen im Fenster des vorüberfahrenden Zugs für den Betrachter zu einem fortlaufenden Eindruck und erweckten die Illuision eines bewegten Bilds. Das entspricht nicht nur dem optischen Prinzip des Daumenkinos, sondern auch dem des Kinos überhaupt. Hierzu passt ein Zitat aus dem Film „L’enfant de La Ciotat“ (Frankreich 1995, Regie Arnaud Debree): „In der Schule stellt man uns manchmal Aufgaben: [...] Nimm die Fenster pro Wagen. Wenn man auf jedes ein Bild klebt, und der Zug so und so schnell fährt, ergibt das einen Film! [...] Angenommen, ein Wagen hat zehn Fenster. Bei 24 Bildern pro Sekunde bräuchte man etwa zweieinhalb Wagen für eine Sekunde Film. Wie viele Wagen müßte also ein Zug haben, um eine Geschichte zu erzählen?“ [hier wiedergegeben: Untertitel des Timecode-Filmstudio, Kehl]
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Autor: Joachim Biemann
Eisenbahn im Film – Rail Movies
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