Eisenbahn im Film – Rail Movies |
Arabesque
Art: Spielfilm
InhaltDer US-amerikanische Oxford-Dozent David Pollock (Gregory Peck) lässt sich aufgrund akuter Geldknappheit im Auftrag eines arabischen Premierministers (Carl Duering) vom sinistren Ölmagnaten Beshraavi (Alan Badel) dazu anheuern, ein Schriftstück mit geheimnisvollen Hieroglyphen entziffern zu lassen. In der Folge gerät der Protagonist in eine internationale Polit-Intrige, wobei Beshraavis schöne wie geheimnisvolle Gespielin Yasmin (Sophia Loren) eine äußerst zwielichtige Rolle zu spielen scheint. Der legitime Nachfolger von „Charade“ kann dessen Niveau fast durchwegs halten und bezüglich Glamour und dem Finale sogar noch etwas zulegen.
EisenbahnWährend des traditionellen Pferderennens von Ascot gelingt es Pollock in einer halsbrecherischen Aktion, die Übergabe der Hieroglyphen an Beshraavi zu vereiteln und das Schriftstück wieder an sich zu bringen. Anschließend kehrt der Protagonist per Bahn nach London zurück und informiert seinen Auftraggeber darüber, dass sein Konterfei als vermeintlicher Mörder bereits auf der Frontseite einer Extra-Ausgabe prangt. Zu sehen ist die Ankunft des Vorortszuges Nº 28 auf der Londoner Waterloo Station, wobei es sich um einen dunkelgrünen BR-Elektrotriebwagenzug der Baureihe 415 handeln dürfte, welcher mittels seitlicher Stromschiene (750 Volt Gleichstrom) verkehrt. Das furiose Finale spielt in der Region South Wales nördlich von Cardiff und setzt dem einstmaligen Crumlin Viaduct ein filmisches Denkmal. Der letzte fahrplanmäßige Personenzug hatte das berühmte Brückenbauwerk am 13. Juni 1964 passiert, weshalb zur Zeit der Dreharbeiten (1965) das Geleise bereits abgebaut und die Abbrucharbeiten in vollem Gange waren. Bei der gigantischen Stahlkonstruktion im Zuge der „Taff Vale Extension“, einer eingleisigen Nebenlinie zwischen Pontypool und Quakers Yard, handelte es sich mit einer Länge von 510 Metern – zusammen mit dem anno 1856 eröffneten Sitter-Viadukt bei St. Gallen in der Schweiz – um die weltweit erste Eisenbahnbrücke mit Gerüstpfeilern aus Schweißeisen, wobei deren Höhe bis 62 Meter reichte. Im Film zeigt der schwindelerregende Blick in die Tiefe unter anderem auch die Gleisanlagen der Bahnstation Crumlin Low Level an der Zweiglinie von Newport in Richtung Ebbw Vale, deren Personenverkehr dann 1966 eingestellt wurde. Anno 1938 war hier auf der damaligen Great Western Railway die Anfangseinstellung von King Vidors „The Citadel“ gedreht worden.
Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
|
Hier sind Sie:
|