Eisenbahn im Film – Rail Movies |
Bad Day At Black Rock
Art: Spielfilm
InhaltSommer 1945: Im US-amerikanischen Wüstenkaff Black Rock hält nach vier Jahren erstmals wieder ein Expresszug der „Southern Pacific“. John Macreedy (Spencer Tracy) entsteigt dem „Streamliner“ auf der Suche nach einem Japaner namens Komako, dessen Sohn ihm im Krieg das Leben gerettet hat. Die Bewohner unter Führung von Reno Smith (Robert Ryan) reagieren aber äusserst feindselig auf den Fremden.
EisenbahnDie Filmgesellschaft MGM liess in der Nähe von Lone Pine – gelegen in den Alabama Hills unweit des „Death Valley National Park“ – eine ganze Kleinstadt aus dem Boden stampfen, um das damals neuartige Cinemascope-Format wirkungsvoll anwenden zu können. Beidseits einer eingleisigen, schnurgeraden Bahnlinie wurden nebst einem Stationsgebäude auch ein Hotel, ein Gefängnis, ein „General Store“, ein Restaurant mit Bar, eine Tankstelle mit Werkstatt und Autovermietung sowie mehrere Wohnhäuser aufgebaut. Die „Southern Pacific“ ihrerseits stellte für die Eingangs- und Schluss-Sequenz einen veritablen Stromlinienzug zur Verfügung. Die Bahnlinie – The Lone Pine BranchDie Dreharbeiten fanden auf dem Endabschnitt der Stichstrecke von Mojave nach Lone Pine statt. Diese Nebenlinie der „Southern Pacific“ wurde zwischen Mai 1908 und Oktober 1910 gebaut, um den Materialtransport für die damalige Konstruktion des Aquädukts nach Los Angeles sicherzustellen. Die Strecke – The Sunset RouteIm Film ist „Black Rock“ ein fiktiver Ort irgendwo im Südwesten der USA, mutmaßlich an der Transkontinentalstrecke der „Southern Pacific“ gelegen, welche von der kalifornischen Westküste an die Ostküste von Louisiana führt – allgemein bekannt als „Sunset Route“. Im Gegensatz zur „Overland Route“ der SP von San Francisco durch den mittleren Westen nach Chicago verläuft die „Sunset Route“ von Los Angeles über Palm Springs durch den Süden Arizonas (via Yuma und Tucson), streift New Mexico, durchquert Texas (via El Paso, San Antonio und Houston) und endet in New Orleans. Der Zug – The Sunset LimitedReales Vorbild für den Expresszug im Film war die Transkontinentalverbindung der „Southern Pacific“, der renomierte „Sunset Limited“. Die planmäßige Abfahrt des Streamliner (SP Zug-Nº 2) im „Union Passenger Terminal“ von Los Angeles war dazumal um 20:25 (Pacific Standard Time). Wegen der gewaltigen Distanz endete die Reise jeweils erst am übernächsten Tag gegen 16:45 (Central Standard Time) im „Union Passenger Terminal“ von New Orleans. Im Film wird der Zug von Dieselloks des Typ F7 (A+B-Unit) befördert. Die Wagenreihung des „Sunset Limited“ im Februar 1955 war folgende (gemäß Original-Bezeichnung): 30' RPO-Baggage, Bag-Dorm, Part. Chair 48 seat, Chair 44 seat, Chair 44 seat, Chair 44 seat (nur bis El Paso), Hamburger Grill Lounge, 10-6 Sleeper, 10-6 Sleeper, 4-4-2 Sleeper, Diner, Lounge, 10-6 Sleeper Blunt end. Der „Diner“ und der „Lounge“ waren jeweils nur für Pullman-Reisende zugänglich. Während Spencer Tracy zu Beginn des Films noch auf dem Bahnsteig von „Black Rock“ steht, setzt sich im Hintergrund der Zug wieder in Bewegung. Dabei kommt ein Wagen der SP mit Nº 10311 ins Bild, ein so genannter „Coffee Shop Lounge Car“ mit Baujahr 1937. Dieses Fahrzeug wurde kurz darauf aus dem Verkehr gezogen und noch im gleichen Jahr (1955) komplett umgebaut in einen „Stars Dome Lounge Car“, danach mit SP Nº 3602. Dieser neue Typ von Aussichtswagen der 3600er-Reihe kam dann beispielsweise im „Shasta Daylight“ zwischen Oakland und Portland oder auch im „City of San Francisco“ von Oakland nach Chicago zum Einsatz.
Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
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