Eisenbahn im Film  –  Rail Movies 
 

 

 

 

Berndivent: Brot im Orient-Express

 

Art: TV-Produktion
Serie: „Berndivent“ (Spezial-Ausgabe der Reihe „Bernd das Brot“, Kinderkanal KiKa)
Produktion: Deutschland 2006
Regie: Tommy Krappweis
Farbe
Laufzeit: 45’

 

Inhalt

1883: Jungfernfahrt des Orient-Express auf der Route Paris – Konstantinopel. Plötzlich steht bei Bukarest einer der Waggons (ein dreiachsiger WR der CIWL) vom Zug abgekuppelt auf einer Brücke. Das riecht nach einem Kriminalfall, so dass drei der Fahrgäste Ermittlungen aufnehmen: Detektiv Brieglot (im „realen“ Leben von „Bernd das Brot“: Briegel der Busch), Luftakrobatin Miss Polly (Chili das Schaf) und Fotoreporter Beauregard Bread (Bernd das Brot). – Gedreht wurde mit „Schaumgummi“-Puppen (die drei genannten Ermittler), echten Darstellern, Bahn-Modellen und Kulissen.
[Joachim Biemann]

 

Eisenbahn

Diese Folge der Sendereihe „Berndivent“ scheint mir insofern verblüffend, als es sich einerseits um den bisher einzigen Filmbeitrag handeln dürfte, welcher den Orient-Express in seiner Anfangsphase mit einer fiktiven Handlung in Verbindung bringt. Andererseits werden darin die historischen Gegebenheiten sehr genau wiedergegeben, was man von vergleichbaren US-amerikanischen Produktionen eher selten behaupten kann. Abgesehen von den agierenden Persönlichkeiten – beispielsweise die berühmte Schauspielerin Sarah Bernhardt – werden vor allem auch die eisenbahnspezifischen Fakten berücksichtigt.

In der Tat setzte sich der Luxuszug seit seiner Jungfernfahrt am 5. Juni 1883 nebst den beiden EST-Packwagen (zweiachsig) aus CIWL-Dreiachsern zusammen, genauer aus zwei WL (Schlafwagen) und dem erwähnten WR (Speisewagen), gebaut bei Rathgeber (München), weshalb das bei den Dreharbeiten verwendete Modell mit seinen offenen Einstiegsplattformen völlig authentisch wirkt.

Erst anlässlich der offiziellen Einweihungsfahrt vom 4. Oktober 1883 standen der Wagons-Lits vierachsige Drehgestellwagen zur Verfügung, derweil die Route weiterhin über Wien, Budapest und Bukarest nach dem Donauhafen Giurgewo (Giurgiu) führte, wo mittels einer Dampfbarkasse nach Rustschuk (Ruse) hinübergesetzt wurde. Mit einem gewöhnlichen Anschlusszug der Orient-Bahn ging die Reise weiter bis nach Varna am Schwarzen Meer, von wo die letzte Etappe bis Konstantinopel (Istanbul) wiederum per Schiff erfolgte. Der durchgehende Schienenweg via Budapest, Belgrad und Sofia konnte erst anno 1888 in Betrieb genommen werden.
[Manuel Gurtner]

 

Autoren dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner und Joachim Biemann
Online: 14.02.2007
html-Status: 12.10.2009

 

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