| Eisenbahn im Film – Rail Movies |
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The Eagle Has Landed
Art: Spielfilm
InhaltBerlin im Herbst 1943: Nach dem erfolgreichen „Unternehmen Eiche“ in den Abruzzen zur Befreiung Mussolinis soll Abwehrchef Canaris (Anthony Quayle) auf Geheiß Hitlers die Möglichkeit prüfen, ob und wie man den englischen Premier Winston Churchill entführen und nach der Reichshauptstadt verschleppen könnte, um so die Briten moralisch zu brechen. Canaris delegiert die Ausarbeitung des in seinen Augen aussichtslosen Unternehmens an Oberst Max Radl (Robert Duvall) in der Hoffnung, dass Hitler die Sache bald vergessen wird. Im Gegensatz zu Canaris ist Reichsführer Himmler (Donald Pleasence) jedoch Feuer und Flamme für das tollkühne Vorhaben, umso mehr als Radl für die hochriskante Operation „Adler“ bereits geeignete Leute im Visier hat – einerseits den IRA-Kämpfer Liam Devlin (Donald Sutherland) und andererseits Oberst Kurt Steiner (Michael Caine) als Kommandeur des 12. Fallschirmjäger-Regiments, der inzwischen auf ein Minenräumboot strafversetzt wurde, nachdem er einer Jüdin zur Flucht verhelfen wollte.
EisenbahnAuf dem Rückweg von der Ostfront hält der Truppentransport auf einem Güterbahnhof irgendwo in Polen, um einen Artillerietransport vorzulassen. Steiner und seine Männer wollen sich etwas die Beine vertreten und werden dabei Zeugen, wie auf einem der benachbarten Geleise Juden deportiert werden, wobei eine junge Frau einen Fluchtversuch unternimmt und geradewegs in Steiners Arme stolpert. Trotz der drohenden Konfrontation mit der Wachmannschaft hebt Steiner die Jüdin schließlich auf den langsam ausfahrenden Zug auf dem Nachbargeleise, worauf diese – sich bereits in Sicherheit wähnend – schließlich von einem SS-Sturmbahnführer exekutiert wird. Es folgt ein hanebüchener Disput zwischen Steiner und dem kommandierenden SS-Gruppenführer (Joachim Hansen), wobei die verbale Überreaktion von Michael Caine merkwürdig aufgesetzt und wenig glaubhaft wirkt. Gefilmt wurde die aufwendig inszenierte Episode auf dem winterlichen Bahnhof von Rovaniemi in Finnland, wo der reguläre Dampfbetrieb am 30. September 1975 endete. Das im Hintergrund sichtbare Gebäude ist mit „VERSCHIEBE BAHNHOF“ und „OST POLEN“ beschriftet und gehört zum Komplex des örtlichen Bahnbetriebswerks mit Ringlokschuppen. Für die Dreharbeiten kamen zwei breitspurige Schlepptenderloks der Finnischen Staatsbahn (VR) zum Einsatz, wobei die beiden 1600 PS starken Zweizylindermaschinen der Baureihe Tr1 mit Spitznamen „Risto“ dazumal womöglich zur strategischen Reserve gehörten. Zuerst ist die eher ungepflegt wirkende Tr1 1070 (1’D1’h2, Jung 1953) in einer Streckenaufnahme an der Spitze des eingangs erwähnten Truppentransports zu sehen und soll eine polnische „Mikado“ der DR-Baureihe 19.1 (1’D1’h2, analog PKP-Reihe Pt-31, Fablok 1940) darstellen. Dahinter folgt der relativ kurze GmP (Güterzug mit Personenbeförderung), bestehend aus einem gedeckten VR-Güterwagen vom Typ Gb (zweiachsig, geliefert 1925 bis 1952), einem Rungenwagen (zweiachsig) als DR-Kriegsbauart Rmms Ulm mit zwei unter Tarnnetzen verhüllten Wehrmachtslimousinen vom Typ VW 82 E, einem weiteren gedeckten Güterwagen der Gattung Gb, einem Rungenwagen (vierachsig) als DR-Schwerlastwagen der Gattung SSy Köln mit einem Kampfpanzer und Treibstoffbehältern, sowie einem VR-Reisezugwagen (vierachsig) für die Mannschaft. Während an der Führerhauswand der VR-Dampflok zumindest ein Reichsbahn-Adler zu erkennen ist, wurde der modernisierte Altbauwagen (mit Gummiwulstübergängen) nur rudimentär und eher unkompetent maskiert, indem die Seitenwand recht plump mit übergroßen Lettern „DEUTSCHE REICHSBAHN“ beschriftet ist. Derweil ist der ausfahrende Artillerietransport mutmaßlich mit der Tr1 1077 (1’D1’h2, Jung 1953) bespannt, die ebenfalls mit großen Windleitblechen ausgerüstet ist, jedoch einen weitaus gepflegteren Eindruck macht.
Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
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