The Hero: Love Story of a Spy
Art: Spielfilm
Produktion: Indien 2003
Regie: Anil Sharma
Farbe
Sprache: Hindi
Laufzeit: 182’ (ca.)
Inhalt
Der indische Armee-Offizier Major Arun Khanna soll als Agent in Pakistan eine Aufklärungsmission gegen Terroristen unternehmen. Dabei wird er von Reshma unterstützt, die er als Agentin ausgebildet hat. Die beiden verlieben sich ineinander. Ihre Verlobungsfeier wird jedoch von einer durch Terroristen gezündeten Bombe beendet. Khanna macht sich auf die Suche nach den Tätern. In deren Kreisen versucht er – inkognito und von den anderen tot geglaubt – in Kanada den Bau einer Atombombe zu vereiteln. Als Khanna den Plan der Verbrecher auffliegen lässt, versuchen sie mit ihrem nuklearen Material zu fliehen. Sie entführen einen Zug.
Eisenbahn
Am Nachmittag des 30. Dezember 2002 lief ich in der Jungfrau-Region Ski, als die schneetrockene Stille durch intensive Helikopter-Flugbewegungen und heftiges Maschinengewehr-Feuer jäh unterbrochen wurde. Zuerst erschrocken, stellte ich glücklicherweise schnell fest, dass ein Filmteam von beachtlichem Umfang am Werk war. Ich hatte eine Kamera dabei, so dass ich meine Beobachtung dokumentieren konnte.
Meine Fotos entstanden bei den Drehs zu „The Hero: Love Story of a Spy“ im Bereich des Bahnhofs Kleine Scheidegg der Jungfraubahn. Bei den für die Filmaufnahmen mit Maple-Leaf-Emblem und Insignien der Canadian National Railways beklebten Fahrzeugen handelte es sich um die beiden Doppeltriebwagen BDhe 4/8 211 und 214, welche die Jungfraubahn im Jahr 1992 bei der damaligen Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) und Asea Brown Boveri (ABB) beschafft hat. Zusammen mit den im Jahr 2002 bei Stadler und Bombardier bezogenen weiteren vier Einheiten tragen acht baugleiche Doppeltriebwagen die Hauptlast auf der weltberühmten, seit 1912 bestehenden und ausschließlich touristisch genutzten Eisenbahn zum Jungfraujoch, dem höchstgelegenen Bahnhof Europas (3454 Meter über dem Meeresspiegel).
Die 9,340 Kilometer lange Meterspurlinie ist heute durchgehend mit einer Zahnstange des Systems Strub ausgerüstet. Charakteristisch für den Betrieb mittels Drehstrom (1125 Volt, 50 Hertz) sind die sehr tief hängende Fahrleitung mit zwei parallel geführten Fahrdrähten und die kleinen Scherenstromabnehmer auf den Triebfahrzeugen. Während nur gerade die Strecke von der Kleinen Scheidegg nach Eigergletscher durch offenes Gelände führt, verläuft der Großteil der Strecke in einem Tunnel. Bemerkenswert sind die beiden Tunnelstationen Eigerwand und Eismeer, wo auf die Besucherinnen und Besucher atemberaubende Ausblicke in die hochalpine Welt warten.
Startklar: Eine kleine Armada von Hubschraubern steht bereit, um den entführten Zug mit Maschinengewehren unter Feuer
zu nehmen. Die Maschinen stehen auf einer Lawinenschutz-Galerie; oben links der Mitte ist das Gleis der Jungfraubahn zu erkennen. (Foto: Daniel Kunz)
Gespannt verfolgen Wintersport-Touristen die Dreharbeiten, als die Helikopter waghalsige Manöver rings um den Zug
absolvieren. Ein derart außergewöhnliches Erlebnis bekommen sie nicht alle Tage im Urlaub geboten. (Foto: Daniel Kunz)
Das Maple Leaf ist das Emblem der Canadian National Railways, also das stilisierte Blatt des Zucker-Ahorns. Der damit beklebte
Jungfraubahn-Triebwagen BDhe 4/8 214 passiert ein nicht so richtig kanadisch aussehendes Warnschild mit dem Dampflok-Symbol. (Foto: Daniel Kunz)
Adolf Guyer-Zeller war ein Schweizer Eisenbahn-Unternehmer und Gründer der Jungfraubahn. Der Triebwagen BDhe 4/8 211
trägt seinen Namen, hier außerdem für den Film an der Einstiegstür ein Emblem der Canadian National Railways. (Foto: Daniel Kunz)
Die Zahnstange des Systems Strub ist deutlich zwischen den beiden Schienen zu sehen. Durch die niedrige Lage der Oberleitung ist
auf den Dächern der Triebwagen nur Raum für sehr kleine Stromabnehmer, von denen wegen des Drehstromsystems je zwei nebeneinander stehen. (Foto: Daniel Kunz)
Attacke! Hubschrauber verfolgen das Triebwagen-Gespann, das die Schurken in ihre Hand gebracht haben. Gestoppt werden kann der
Zug am Ende aber erst nach dem kühnen Sprung eines Motorschlitten-Fahrers durch die Frontscheibe (!) des entgegenkommenden Triebwagens. (Foto: Daniel Kunz)
Hinweis: Ein Special mit Informationen zu 46 indischen Spielfilmen finden Sie bei „Eisenbahn im Film“ hier: „Railway Movies“ – Made in „Bollywood“.
Autoren dieser Filmbesprechung: Daniel Kunz (Abschnitt „Eisenbahn“) und Joachim Biemann (Abschnitt „Inhalt“ und Bildtexte);
Fotos: Daniel Kunz
Online: 10.08.2014