Eisenbahn im Film – Rail Movies |
Indiana Jones and the Last Crusade
Art: Spielfilm
Inhalt1912 im US-Bundesstaat Utah: Der junge Indiana Jones (River Phoenix) wird als Pfadfinder im Kampf um das „Kreuz von Colorado“ in eine spektakuläre Verfolgungsjagd mit einer Diebesbande verwickelt, in deren Verlauf ein Zirkuszug involviert ist, welcher eine Ladung mit exotischen Tieren an Bord hat. Dabei wird auch gleich die – für diese Film-Reihe – längst fällige Erklärung für Indys krankhafte Angst vor Schlangen (Ophidiophobie) geliefert. 26 Jahre später jagt Indiana Jones (jetzt: Harrison Ford) dann in Konkurrenz zu den Nazis hinter dem sagenhaften „Heiligen Gral“* her, welcher seinem Besitzer ewige Jugend und Weisheit verheißt und weshalb sich auch ein gewisser Adolf Hitler brennend dafür interessiert. Die atemraubende Suche beginnt in den Katakomben von Venedig und führt über Kärnten und die Reichshauptstadt Berlin bis in den Nahen Osten, wo Indy mit seinem Vater Professor Henry Jones (Sean Connery) schließlich in der türkischen Hafenstadt Iskenderun landet. Die Spur führt jedoch weiter in die syrische Provinz Hatay, wo sich mitten in der Wüste der geheime Gralstempel befinden soll.
EisenbahnDas in Utah spielende Intro mit dem Zirkuszug kann nicht im Detail beschrieben werden, da ich diesen Teil des Filmes verpasst habe.** Die Dreharbeiten fanden jedenfalls auf der meterspurigen Cumbres & Toltec Scenic Railroad statt, welche die Bundesstaaten Colorado und New Mexico über den Cumbres-Pass untereinander verbindet und als die längste und höchstgelegene Schmalspurbahn mit Dampfbetrieb in den USA gilt. An der Spitze des Zuges ist eine der von Baldwin zwischen 1903 und 1926 gelieferten Schlepptenderloks vom Typ „Mikado“ (Achsfolge 2-8-2 beziehungsweise 1’D1’) zu sehen.
Zwei Einstellungen spielen dann auf dem Bahnhof von Iskenderun. Zuerst irrt Marcus Brody (Denholm Elliot) – gemäß der Flunkerei von Indiana Jones beim Verhör durch die Nazischergen ein wahres Sprachgenie – völlig verzweifelt auf dem Bahnsteig umher auf der Suche nach jemanden, der des Englischen mächtig ist und trifft dabei glücklicherweise auf Sallah (John Rhys-Davies), ein alter Kumpel von Indiana aus „Raiders of the Lost Ark“. Später dann gehen Vater und Sohn Jones nach ihrer Ankunft entlang des Zuges und diskutieren das weitere Vorgehen. Nebst anderen Episoden – etwa der Luftkampf mit den beiden Stukas oder die Verfolgungsjagd in der Wüste mit dem Kampfpanzer – wurden auch die Szenen von Iskenderun in Südspanien realisiert, wo die Dreharbeiten am 16. Mai 1988 begannen. Dazu wurde auch die Bahnstation von Guadix (Provinz Granada) leicht modifiziert, indem man beispielsweise den aus Beton bestehenden Hausbahnsteig mit Holzplanken abdeckte. In der näheren Umgebung konnte mittels charakteristischer Kulissenbauten der Eindruck einer orientalischen Stadt vorgetäuscht werden, wofür der Bahnhofsvorplatz mit einer Hundertschaft von entsprechend eingekleideten Statisten und diversen Tieren (Kamelen) bevölkert wurde. Außerdem wurde ein aus Museumsbeständen stammender Dampfzug auf Gleis 1 postiert, wobei vorneweg die jahrelang in Guadix abgestellte Nº 2054 der RENFE-Baureihe 140 (ex ANDALUCES Nº 4106) auszumachen ist. Die 1928 von Babcock & Wilcox in Bilbao gebaute Schlepptenderlok vom Typ „Consolidation“ (Achsfolge 1’D) wurde inzwischen durch die Vereinigung ARMF in Lleida wieder betriebsfähig aufgearbeitet und kommt vor Sonderzügen zum Einsatz.
Autoren dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner und Joachim Biemann
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