Eisenbahn im Film  –  Rail Movies 
 

 

 

 

The Adventurers

 

Art: Spielfilm
Produktion: USA 1970
Regie: Lewis Gilbert
Farbe
Laufzeit: 171'
deutscher Verleihtitel: „Die Playboys“

Nach dem gleichnamigen Bestseller von Harold Robins

 

„In diesem Film spielt der Überfall auf einen Eisenbahnzug eine große Rolle. [...] Die Vorbereitungen zu dieser Szene dauerten zwei Monate, denn diese Szene konnte nur einmal gedreht werden. [...] In Kolumbien fanden die Filmleute ein geeignetes Objekt: Die seit sechs Jahren stillgelegte Strecke von Manizales nach Chinchina, und einen Eisenbahnzug mit Lokomotive, den sie kurzerhand kauften. Die Lokomotive war eine 2 D h2-Personenzuglokomotive, Type 240 mit 914 mm Spurweite aus der Lokomotivfabrik Wildau der Berliner Maschinenbau-AG, vorm. L. Schwartzkopff, Berlin, von wo sie im Jahre 1927 ihre Reise nach Kolumbien angetreten hatte. Sie befand sich jetzt bereits in angenagtem Zustand, hatte man ihr doch die vordere Laufachse als Ersatzteil ausgebaut. Schwieriger aber als die Beschaffung des Zuges war der Transport von Chinchina nach Manizales. Die Lokomotive stand in Chinchina, die Strecke war durch die sechsjährige Betriebsruhe von Gebüsch überwuchert, von Baumwurzeln auseinandergetrieben, von Erderschütterungen gelockert. Fünfzig Arbeiter brachten daher mit Bulldozern und einer Dampfschaufel innerhalb von zwei Wochen das Gleis erst einmal in Ordnung. Dennoch brauchte der Zug für die nur 82 km lange Strecke zehn Tage; angesichts der fehlenden Laufachse verständlich. In Manizales wurden Lokomotive und Wagen gesäubert und mit den Initialen des Phantasiestaates Corteguay versehen.

Dann war es soweit. Aufnahmekräne begleiteten den Zug auf seiner letzten Fahrt. Für zusätzliche Luftaufnahmen der Katastrophe wurde ein zweiter Zug gemietet, der von einer Dampflokomotive gleicher Bauart aus dem Wildauer Werk gezogen wurde. Diese beiden Berliner Maschinen waren die ältesten noch in Kolumbien laufenden Dampflokomotiven. Die eine fiel nun gemäß Drehbuch einer spektakulären Zerstörung anheim und brannte, wie vorgesehen, total aus. Sie wurde nach dieser erregenden Szene abgelöscht und verschrottet, während die gemietete Maschine weiterhin zwischen Chinchina und Santa Rosa Dienst tut.“

[aus: Kurt Pierson: Old-timer im Film. In: Lok-Magazin Nr. 40 (Februar 1970), Seiten 69 bis 73.]

– JB –
Online: 21.02.2001
html-Status: 07.10.2009

 

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  • „Eisenbahn im Film – Rail Movies“, Extra-Info
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