Eisenbahn im Film – Rail Movies |
Roma
Art: Spielfilm
InhaltFellinis sehr persönliche Ode an die Ewige Stadt gliedert sich in viele eigenständige Episoden, welche auf zwei Zeitebenen spielen – als Rückblende anfangs der 1940er Jahre sowie in der Gegenwart zu Beginn der 1970er Jahre –, und wurde mit imposantem Aufwand größtenteils in den Römer Filmstudios „Cinecittà“ inszeniert. Beispielsweise wurde für die teilweise grotesken Szenen während des abendlichen Stoßverkehrs auf dem Römer Autobahnring – ein Pferd galoppiert mitten auf der Fahrbahn – ein etwa 250 Meter langer Straßenabschnitt originalgetreu nachgebaut.
EisenbahnIm Sommer 1939 reist der Protagonist – Fellini als Ich-Erzähler im Alter von 18 Jahren – mit dem Zug von Rimini nach Rom, wobei eine FS-Schlepptenderlok der Baureihe 740 vom Typ „Consolidation“ (Achsfolge 1’D) und unmittelbar dahinter ein CIWL-Schlafwagen vom Typ Lx zu sehen sind. Nach der Ankunft in der alten Stazione Termini spielt die Szenerie auf dem Bahnsteig, derweil unter anderem schiefergraue FS-Reisezugwagen vom Typ Cz 36000 „Centoporte“ ausgemacht werden können. Auch die Boulevard-Episode mit der Hausgemeinschaft beim gemeinsamen Abendessen draußen vor der Trattoria wurde vollständig im Studio 5 von „Cinecittà“ inszeniert, wobei jeweils die Straßenbahn unmittelbar neben den vollbesetzten Tischen vorbeirumpelt. Beim vierachsigen Triebwagen (Achsfolge Bo+2’) der Römer Verkehrsbetriebe ATAG 1) mit Nº 2045 handelt es sich um den Typ MRS 2) aus der ersten Serie (Nº 2005 bis 2063), welche 1928 in Betrieb genommen wurde und auf einer wegweisenden Saglio-Konstruktion von 1926 basierte. Im übrigen weist die Straßenbahn im Film kurioserweise anstelle der grün-weißen Originalfarben das blau-weiße Farbkleid der STEFER 3) auf.
Später in der Nacht ist dann ein Bauzug der ATAG zu beobachten, deren zweiachsige Akkumulatoren-Lok L27 im Jahre 1927 als letzte von total drei Exemplaren für den Güterzug- und Wartungsdienst beschafft worden war. Die Schweißarbeiten des Bautrupps verbreiten ein unwirklich bläuliches Licht, dessen Flackern an den Hausfassaden und Schaufenstern reflektiert wird. Während der Kriegsjahre spielt dann eine Szene unmittelbar nach der Aufhebung eines Fliegeralarms und zeigt die leergefegte Kreuzung der Via Giovanni Giolitti zur Unterführung Via Di Santa Bibiana im Bereich des Gleisvorfeldes von Roma Termini.
Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
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