Eisenbahn im Film – Rail Movies |
Hitlerjunge Salomon
Art: Spielfilm
InhaltAutenthische Verfilmung der Memoiren von Salomon Perel: Der 16-jährige Jude Sally (Marco Hofschneider) strandet nach seiner Flucht aus Polen in einem russischen Waisenhaus und wird infolge des Unternehmens „Barbarossa“* als vermeintlich „Volksdeutscher“ von der Wehrmacht „befreit“, wobei er als „Jupp“ durch die Landser zu einer Art „Maskottchen“ gemacht wird. Der Truppenkommandeur (Hanns Zischler) will Sally (alias Jupp) sogar adoptieren und schickt in nach Deutschland zurück, wo er in einem Internat der „Hitlerjugend“ (HJ) landet.
EisenbahnDie Reise von der Ostfront zurück nach Deuschland erfolgt mit einem Fronturlauberzug (SFR), weshalb in einer Einstellung eine mutmaßliche Kriegslok (Achsfolge 1’E) der Reichsbahn zu sehen ist, welche in der Dämmerung eine Brücke passiert. Da die Außenaufnahmen durchwegs in Polen entstanden sein dürften, könnte es sich demnach um eine PKP-Ty2 (ex DRB-Baureihe 52) oder PKP-Ty3 (ex DRB-Baureihe 42) handeln – womöglich vom Depot Wolsztyn. Danach folgen diverse Szenen im Zugsabteil, welche mittels Rückprojektion im Atelier gedreht wurden. Später folgt eine längere Straßenbahn-Sequenz, als Sally auf der Suche nach seinen Eltern nach Lodz zurückkehrt. Um dabei von einem Stadtteil zum anderen zu gelangen, durchquert das Tram – ein Triebwagen mit Anhänger (beide zweiachsig) – das hermetisch abgeriegelte Ghetto. Als Sally in voller HJ-Montur durch die beschlagene Scheibe mitten im Elend seine Mutter zu erspähen glaubt, möchte er spontan das Waggonfenster öffnen und wird sofort von einem der Fahrgäste gemaßregelt. Seine Ausrede, ein wenig „frische Luft“ schnappen zu wollen, erntet bei den Passagieren nur hämisches Gelächter.
Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
|
Hier sind Sie:
|