Eisenbahn im Film  –  Rail Movies 
 

 

 

 

Shining Trough

 

Art: Spielfilm
Produktion: USA 1992
Regie: David Seltzer
Farbe: Rankcolor
Laufzeit: 132'
deutscher Verleihtitel: „Wie ein Licht in dunkler Nacht“

 

Inhalt

1942 in Berlin: Nachdem es dem amerikanischen OSS*-Offizier Ed Leland (Michael Douglas) gelungen ist, seine deutschstämmige Frau Linda (Melanie Griffith) bei einem ranghohen Nazi (Liam Neeson) als Kindermädchen einzuschleusen, kann sie schließlich die hochgeheimen Konstruktionspläne der V2-Rakete abfotografieren, wird aber in der Folge enttarnt und dabei angeschossen.

   

* OSS = Office of Strategic Services, militärischer Abschirmdienst der USA, welcher 1947 durch die CIA (Central Intelligence Agency) abgelöst wurde.

Trotzdem gelingt den beiden die Flucht zum Bahnhof, wo sie sich an den Kontrollen der Gestapo vorbeischmuggeln und einen in die Schweiz fahrenden Zug besteigen können. Doch weder Leland – getarnt als Wehrmachtsoffizier – noch Linda haben gültige Ausreisepapiere auf sich, so dass es unmittelbar vor der rettenden Grenze zum alles entscheidenen Showdown kommt.

 

Eisenbahn

Der Spionage-Thriller wurde mit beträchtlichem Aufwand grösstenteils in Deutschland und Österreich realisiert. Da der entsprechende Berliner Bahnhof – ehemals an der heutigen Stresemannstraße gelegen, wovon noch ein kümmerliches Portalfragment zeugt – längst nicht mehr existiert, wurden die Bahnsteigsszenen schließlich auf dem Dresdener Hauptbahnhof gedreht. Hierfür konnten mehrere Loks des ehemaligen Bw Dresden-Altstadt unter Dampf gesetzt werden, so dass dank dem Einsatz zeittypischer Requisiten und jeweils geschickt gewählter Kamera-Positionen eine verblüffend authentische „Reichsbahn“-Atmosphäre geschaffen werden konnte.

Die darauf folgenden Streckenaufnahmen in Richtung Schweizer Grenze entstanden dann in Kärnten, wo auf der teilweise gebirgigen Rosentalbahn gedreht wurde. Zum Einsatz kam dabei die ehemalige ÖBB-Schlepptenderlok 919.138 (Achsfolge 1’D1’), welche bei der B&B Dampflokomotiven GmbH gechartert worden war.

Berlin – Anhalter Bahnhof

Als Vertreter der zweiten Generation der Berliner Fernbahnhöfe – also nach Görlitzer, Ost-, Potsdamer und Stettiner Bahnhof – wurde der neue Anhalter Bahnhof nach fünfjährigen Bauarbeiten unter der Leitung von Franz Schwechten und Heinrich Seidel am 15. Juni 1880 durch Kaiser Wilhelm II. feierlich eröffnet und war alsdann Endstation der Strecken aus Dresden, Leipzig, Halle, Thüringen, Frankfurt a. M. und München – und damit auch von und nach der Schweiz.

Das monumentale, im Stil der Neorenaissance entworfene Gebäude avancierte schnell zu einem der berühmtesten Bahnhöfe Europas. Dies einerseits dank des markanten dreibogigen Südportals auf der Einfahrtseite, andererseits aber auch wegen der imposanten Bahnsteighalle, welche in einer Länge von 169,79 Meter insgesamt sieben Gleise überdachte und dabei eine Spannweite von 60,72 Meter erreichte. Mit einer Höhe von 34,25 Meter handelte es sich damals um die höchste Hallenkonstruktion weltweit. Während der Zwischenkriegszeit verkehrte beispielsweise der noble L19/20 „Riviera-Express“ der CIWL nach Cannes und später dann der berühmte „Henschel-Wegmann-Zug“ nach Dresden.

Durch den Angriff alliierter Bombergeschwader am 3. Februar 1945 wurden der Gebäudekomplex derart in Mitleidenschaft gezogen, dass die riesige Bahnsteighalle einstürzte. Obwohl nach Kriegsende der „Anhalter“ wieder notdürftig repariert und dessen Gleisanlagen vollständig erneuert worden waren, sorgte die Teilung der Stadt in der Folge dafür, dass der Personenfernverkehr 1952 eingestellt werden musste. Anfangs der 1960er Jahre wurde die Sprengung der nördlichen Stirnfassade vorgenommen und auch die verbliebenen Mauerfragmente wurden nach und nach abgetragen.

 

Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
Online: 19.01.2003
Status: 05.07.2004
html-Status: 07.10.2009

 

Hier sind Sie:
  • „Eisenbahn im Film – Rail Movies“, Extra-Info
Zur Film-Liste „Eisenbahn im Film – Rail Movies“:
  • hier klicken (die Tabelle wird stets neu geladen)
  • falls die Tabelle bereits geladen ist: je nach Browser-Version über die Task-Leiste oder über ein dafür bereits zuvor geöffnetes internes Fenster
Navigation: Tipp: Sie haben bei Ihrem aktuellen Besuch der Tabelle (Hauptliste) bereits Extra-Infos abgerufen, diese aber nicht „geschlossen“: neu angeklickte Extra-Infos stets (je nach Browser-Version) über die Task-Leiste oder im entsprechenden internen Fenster einsehen.