Eisenbahn im Film – Rail Movies |
King Solomon's Mines
Art: Spielfilm
InhaltDeutsch-Ostafrika (heute Tansania) vor dem Ersten Weltkrieg: Die blonde Jesse Huston (Sharon Stone) heuert den Großwildjäger Allan Quatermain (Richard Chamberlain) an, um ihren Vater ausfindig zu machen, welcher auf der Suche nach dem legendären Diamantenschatz des biblischen Königs Salomo verschollen ist. Doch auch Oberst Bockner (Herbert Lom) – assistiert vom schmierigen Sklavenhändler Dogati (John Rys-Davies) – jagt hinter dem sagenhaften Schatz her. Die vermeintlichen Parallelen zur Indiana-Jones-Reihe sind zwar augenfällig, doch handelt es sich in der Tat um ein schlampiges Remake aus der Golan-Globus-Küche des gleichnamigen Klassikers von 1950 unter der Regie von Andrew Marton (siehe auch „Crack in the World“, weshalb auch nur gerade die Dampfzug-Szenen erinnerungswürdig sind.
EisenbahnGemäß dem Motto „Trains, Plaines & Automobiles“ benützen die Protagonisten im Verlauf der Handlung jedes nur erdenkliche Verkehrsmittel. Nachdem ihrem Militär-Lkw auf der alten Karawanenstraße zwischen Daressalam und Dodoma der Sprit ausgegangen ist, bugsiert Quatermain das Vehikel kurzerhand auf die Trasse der Mittellandbahn (spätere Tanganjika-Bahn), um einen kurz darauf herannahenden Militär-PmG (Personenzug mit Güterbeförderung) entern zu können. Schließlich entdeckt der Held den vermissten Archäologen im Dienstwagen, wo er von den deutschen Bösewichten in die Mangel genommen wird, was teilweise lächerliche Action-Einlagen auf, am und unter dem fahrenden Zug zur Folge hat. Das RollmaterialGedreht wurde in Simbabwe unter Verwendung von kapspurigem Rollmaterial der einstmaligen Rhodesia Railways (RR), welches vom Eisenbahn-Museum Bulawayo angemietet werden konnte. Bei der RR-Maschine handelt es sich um die Nº 115 vom Typ „Twelve Wheeler“ (Achsfolge 4-8-0 beziehungsweise 2’D), welche im schottischen Glasgow bei North British unter der Fabriknummer 21478 gebaut und während des Ersten Weltkrieges (1917) an die Mashonaland Railway geliefert worden war. Nach einer Neubekesselung 1948 wurde die Lok als RR-Klasse 9B geführt und kam zuletzt noch im Rangierdienst zum Einsatz. Seit 1975 gehört der Vierkuppler zum betriebsfähigen Museumsinventar und wurde in der Folge regelmäßig dem Touristenzug von „Railway Safaris“ vorgespannt. Die beiden Waggons wurden innerhalb einer Serie von 35 Drehgestellwagen in braun/crème-farbener Teakholz-Ausführung zwischen 1929 und 1931 geliefert. Nº 1045 wies ursprünglich wie Nº 2024 offene Einstiegsplattformen auf und wurde im Hinblick auf die Beschaffung von neuen Ganzstahlfahrzeugen (mit geschlossenen Einstiegen) zu Beginn der 1950er-Jahre entsprechend modifiziert. Nach den Dreharbeiten wurden die beiden Vierachser ebenfalls für einige Jahre im besagten Touristenzug verwendet. Die Eckdaten lauten wie folgt:
Beim Dienstwagen handelt es sich womöglich um einen modifizierten RR-Materialwagen, welcher offenkundig für die Dreharbeiten mit einem US-Caboose-ähnlichen Aufbau versehen wurde, was aber nicht der gängigen Praxis auf dem schwarzen Kontinent entspricht.
Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
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