Eisenbahn im Film – Rail Movies |
Leo Sonnyboy
Art: Spielfilm
InhaltDer (notabene verheiratete) SBB-Lokführer Tschanz (Christian Kohlund) hat sich in die Gogo-Tänzerin Apia (Ankie Lau) verknallt und bittet deshalb seinen Zürcher Berufskollegen (und eingefleischten Junggesellen) Leo Mangold (Matthias Gnädinger) darum, seine thailändische Geliebte pro forma zu heiraten, damit diese nach Ablauf der Aufenthaltsbewilligung die Schweiz nicht verlassen muss. Um die Fremdenpolizei zu täuschen, müssen Leo und Apia zudem einen Monat lang zusammenwohnen, was in der Folge zu ungeahnten Komplikationen führt, als sich die beiden ineinander verlieben.
EisenbahnDie im Vergleich zu Lyssys „Die Schweizermacher“ (Schweiz 1978) nicht durchwegs überzeugende Komödie weist naturgemäß diverse Bahn-Szenen mit SBB-Rollmaterial auf – größtenteils Universalloks vom Typ Re 4/4II der zweiten Serie (Bo’Bo’, Nº 11156 bis 11349 und 11371 bis 11397, Hersteller SLM/BBC/MFO/SAAS, Baujahre 1969 bis 1985). Bereits im Vorspann wird Leo im Führerstand einer Re 4/4III (Bo’Bo’, Nº 11351 bis 11370, SLM/BBC/MFO/SAAS 1971) gezeigt, die mutmaßlich auf der Gotthard-Nordrampe zwischen Erstfeld und Göschenen unterwegs ist. Derweil kämpft der Titelheld gegen die Müdigkeit und döst schließlich sogar ein, bis er durch das akustische Warnsignal des „Totmannpedals“ aufgeschreckt wird. Wenig authentisch folgt zwischendurch eine Führerstandaufnahme von der mehrgleisigen Hauptstrecke durch das Limmattal, wo eine Ae 6/6 der ersten Serie (Co’Co’, Nº 11401-11425, Aufmachung als „Kantonsloks“ mit Chromzierstreifen, SLM/BBC/MFO, 1952 bis 1955) mit einem schweren Güterzug entgegenkommt. Im Vorfeld des Hauptbahnhofs Zürich – im Bereich der ehemaligen Stellwerkbrücke – ist zuerst die rote Re 4/4II 11390 an der Spitze eines InterCity (IC) oder EuroCity (EC) zu sehen, wobei gleich hinter der Lok ein rot/beiger DB-Eurofima-Wagen der Gattung Avmz 207 läuft. Während der Einfahrt auf Gleis 15 des Kopfbahnhofs steht auf Gleis 16 ein IC mit SBB-Mittelgangwagen vom Typ EW IV und einem SBB-Gepäckwagen vom Typ EW II, derweil rechts auf Gleis 14 vermutlich der EC 79 „Helvetia“ nach Hamburg zu sehen ist, welcher aus ehemaligen TEE-Waggons der Gattungen Avmz 111 und Apmz 122 zusammengesetzt ist. Die Bespannung in Form einer der neun TEE-Loks vom Typ Re 4/4II (Nº 11158 bis 11161 und 11249 bis 11253) kann bereits in der zuvor erwähnten Einstellung in Warteposition ausgemacht werden. Das rote SBB-Triebfahrzeug des Hauptprotagonisten entpuppt sich schließlich als Re 4/4II 11230. Einige Sequenzen wurden auf dem Areal des Lokdepots F gedreht, wo in der 200 Meter langen Wartungshalle unter anderem die grüne Re 4/4II 11293 remisiert ist. Auf dem Fußweg dorthin kommt Leo eine nicht identifizierbare Re 4/4II entgegen, derweil vor der siebenständigen Remise eine Ae 6/6 der zweiten Serie (Co’Co’, Nº 11426 bis 11520, „Städteloks“ ohne Chromzierstreifen, SLM/BBC/MFO, 1958 bis 1966) abgestellt ist. Im Verlauf einer Dialogszene mit Mangold und Tschanz gleitet im Hintergrund der Pendelzug Luzern–Zürich aus orange/hellgrauen SBB-Waggons vom klimatisierten Typ EW III (ex „Swiss Express“, geliefert 1972 bis 1975) vorüber, welcher nach dem Kopfmachen im Hauptbahnhof via Wipkinger-Viadukt (834 Meter) nach Zürich-Flughafen unterwegs ist. Später sind noch einmal aus dem Führerstand gefilmte Streckenaufnahmen von der Gotthard-Nordrampe mit der Durchfahrt durch den Bahnhof Gurtnellen zu sehen, gefolgt vom Mühletunnel (Länge 88 Meter), Kirchbergtunnel (384 Meter), dem Wattinger-Kehrtunnel (1084 Meter) und der Mittleren Meienreussbrücke (122 Meter) bei Wassen, deren weltbekannte Kirche aufgrund der Streckenführung vom Zug aus dreimal zu sehen ist.
Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
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