Eisenbahn im Film – Rail Movies |
Steiner – Das eiserne Kreuz II
Art: Spielfilm
InhaltFrühling 1944, irgendwo an der Ostfront: Seit Juli 1943 befinden sich die deutschen Heeresgruppen praktisch nur noch auf dem Rückzug vor den anstürmenden Panzerdivisionen der Roten Armee. Deshalb bekommt Feldwebel Steiner (Richard Burton) von Major Stransky (Helmut Griem) den Auftrag, einen nahegelegenen Bahntunnel zu sprengen, kurz bevor ein letzter Verwundetentransport Richtung Westen abgehen soll. Doch das Unternehmen misslingt, wobei Steiner fast alle seine Leute verliert und sich selber noch im letzten Moment vor den anrückenden russischen Panzer absetzen kann.
EisenbahnDie Außenaufnahmen entstanden größtenteils in Niederösterreich im so genannten Waldviertel, wobei der Truppenübungsplatz Allentsteig – sinnigerweise bis 1955 im Besitz der Sowjets – benutzt werden konnte. Später dienten die Ruinen von Döllersheim als Kulisse für das französische Dorf an der Westfront, so dass beispielsweise der ehemalige Pfarrhof als MG-Unterstand verwendet wurde. Die in Paris spielenden Szenen hingegen entstanden in Wien und wurden zum Teil auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofes St. Marx realisiert. In einigen Einstellungen ist noch das Industriegeleise der aus dem Jahre 1878 stammenden „Schlachthausbahn“ zu erkennen. Der Bahnhof – KarnabrunnDie Eisenbahn-Szenen wiederum wurden nördlich von Wien auf der Strecke Korneuburg–Mistelbach realisiert. Die zweiwöchigen Dreharbeiten fanden fast ausschließlich im Bahnhof Karnabrunn statt, welcher nebst dem eigentlichen Streckengleis nur noch ein Stumpengleis zum Güterschuppen aufweist. Speziell für diese Aufnahmen wurde durch die Filmgesellschaft zusätzlich ein Wasserturm gebaut, wobei sich die improvisierte Konstruktion aus aufgestapelten Schwellen zusammensetzte, mit einem nicht näher spezifizierten Wassertank obendrauf. Dieser und der benachbarte Güterschuppen – ein ÖBB-Originalgebäude in Holzbauweise – wurden während der Inszenierung des Bombardements gesprengt, wobei der Güterschuppen derart im Mitleidenschaft gezogen wurde, dass das Gebäude nach den Dreharbeiten ersatzlos abgetragen wurde. Demgegenüber erwies sich die Konstruktion des „Wasserturms“ als derart stabil, dass er – zum Missfallen der Filmcrew – dem „Artilleriefeuer“ standgehalten hatte. Die Szenen mit dem zu sprengenden Tunnel, welcher in der Folge von einem russischen Panzer durchfahren wird, entstanden hingegen auf der so genannten „Gerichtsbergstrecke“ Leobersdorf–St. Pölten. Die Lok – 52.7594 der ÖBBDer Verwundetentransport setzt sich wie folgt zusammen: Vorneweg eine ehemalige Kriegslok der Baureihe 52 (Achsfolge 1’E) gefolgt von einem ÖBB-Hilfdienstwagen (ähnlich Oppeln-Umbau) und zwei Rungenwagen Kbs (ohne Rungen) sowie ein G-Wagen. Die Waggongarnitur verblieb während den beiden Drehwochen immer auf dem Stumpengleis des Bahnhofs, derweil die bei der ÖBB als 52.7594 immatrikulierte Schlepptender-Lok in der ersten Woche jeweils im damals noch existierenden Lokalbahn-Heizhaus von Korneuburg übernachtete. Während der zweiten Woche fanden die Übernachtungen in der Zugförderung (Bw) Wien Nord statt. Nach ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst wurde die Dampflok anschließend in die Sammlung der Republik Österreich eingegliedert, wo sie seither im Wiener Eisenbahnmuseum Straßhof (www.heizhaus.com) beheimatet ist. Noch bis 1993 vor Nostalgiezügen eingesetzt, musste die 52er infolge Rohrrinnens und Bodenring-Schadens abgestellt werden. Zur Zeit (Anfang 2003) ist sie nicht betriebsfähig. Kurz-Übersicht:
Autoren dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner und (Abschnitt „Kurz-Übersicht“ bei 52.7594) Joachim Biemann
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