Eisenbahn im Film – Rail Movies |
Stazione Termini
Art: Spielfilm
InhaltDas dem Neorealismus verpflichtete Liebesdrama spielt fast ausschließlich im Römer Hauptbahnhof, dessen Neubau erst zwei Jahre zuvor eröffnet worden war. Hier will Mary Forbes (Jennifer Jones), welche bei ihrer Schwester die Ferien verbracht hat, den nächstbesten Zug nach Paris nehmen, um von dort in die Staaten zurückzufliegen. Die überhastet wirkende Abreise erfolgt, ohne dass sich die verheiratete US-Amerikanerin von Giovanni Doria (Montgomery Clift) verabschiedet hat, mit dem sie eine heftige Affäre verbindet. Kurz vor der Abfahrt taucht ihr Liebhaber unverhofft im Abteil auf und stellt Mary zur Rede, worauf sie den Zug zusammen wieder verlassen.
EisenbahnDiese Produktion entstand zu großen Teilen am Originalschauplatz während der verkehrsarmen Stunden zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens. In einer Bahnsteig-Szene geht Giovanni auf der Suche nach Mary an einer Garnitur entlang, deren Waggons mit „Rome Express“ ausgeschildert sind, wobei die CIWL-Schlafwagen 3547 (Typ Lx, Serie 3496 bis 3555, EIC Aytré 1929) und 3659 (Typ Z, Serie 3648 bis 3662, OM Italiane 1930) zu erkennen sind. Derweil steht weiter vorne eine FS-Gleichstromlok der Reihe E 428 mit der Achsfolge (2’Bo)(Bo2’) und gleich dahinter ein FS-Kurswagen 1. Klasse mit diesem Zuglaufschild:
Als Mary schließlich von Giovanni entdeckt wird, überquert der junge Italiener völlig kopflos die Perrongleise und wird beinahe von einem einfahrenden „Accelerato“ erwischt, der mit einer FS-Schlepptenderlok der Gruppe 640 (1’Ch2) bespannt ist. Vier dieser von den Eisenbahnern als „Signorine“ bezeichneten Maschinen der Bauart „Mogul“ waren damals im Depot Cassino stationiert und kamen auf der dampfbetriebenen Hauptstrecke Rom–Caserta–Neapel hauptsächlich vor Reisezügen zum Einsatz. Gegen Ende gehen Jennifer Jones und Montgomery Clift kurz vor der planmäßigen Abfahrt des „Rome Express“ um 20.30 Uhr entlang der Wagenreihe. Am Zugsende ist jetzt der CIWL-Speisewagen 2858 (56 Plätze, Serie 2852 bis 2866, Birmingham 1925) eingereiht, welcher jeweils bis Turin mitgeführt wurde, gefolgt vom CIWL-Schlafwagen 3511 (Typ Lx, Serie 3496 bis 3555, EIC Aytré 1929). Im Gegensatz zur stark verstümmelten US-Version, welche auf eine Laufzeit von gerademal 63 Minuten zusammengeschnitten wurde, ist in der Originalversion auch mehr an FS-Rollmaterial zu sehen, unter anderem eine der 88 Schlepptendermaschinen der Gruppe 736 (1’Dh2) – ehemalige S160 des USATC vom Typ „Consolidation“ – aus dem Depot Roma San Lorenzo.
Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
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