Eisenbahn im Film  –  Rail Movies 
 

 

 

Wanted

 

Art: Spielfilm
Produktion: USA 2008
Regie: Timur Bekmambetow
Farbe
Laufzeit: 110’

 

Inhalt

In dieser Comic-Verfilmung ist Wesley Gibson (James McAvoy) ein sanftmütiger 25-jähriger Verwaltungssachbearbeiter, die jede Aufregung mit Pillen unterdrückt. Beim Einkauf im Supermarkt spricht ihn eine Frau namens „Fox“ (Angelina Jolie) an. Sie macht im weis, er sei der Sohn eines kürzlich getöteten Auftragskillers. Wesley solle die Chance erhalten, Rache am vermeintlichen Mörder Cross seines Vaters zu üben. Der Partner des Vaters, Sloan, will, dass Wesley in dessen Fußstapfen tritt. Sloan steht einer Bruderschaft von Auftragsmördern vor, die seit 1000 Jahren existiert und ihre Aufträge vom „Schicksal“ erhält – in Form von Webfehlern, die ein riesiger Webstuhl produziert. Diese Webfehler lesen sich wie Binärcodes und lassen sich in Buchstaben und Namen übersetzen.

Wesley wird von der Bruderschaft zum perfekten Mörder ausgebildet und erhält nach einigen „normalen“ Aufträgen endlich den, den Mörder seines Vaters zu töten. Gleichzeitig erteilt Sloan heimlich Fox den Befehl, Wesley zu liquidieren.

 

Eisenbahn

Zur Ausbildung von Wesley gehört es, als Mittel für seine Ziele die U-Bahn zu nutzen. So muss er auf einer Hochstrecke auf das Dach eines fahrenden U-Bahn-Zugs springen, sich darauf fortbewegen und einer Überführung ausweichen. Die erste Fahrt findet bei Tageslicht statt und endet glimpflich für Wesley. Bald hat er genug gelernt und zeigt bei einer Nachtfahrt sein Können: Er gewinnt ein Rennen mit Fox auf den Dächern einer dahinrasenden U-Bahn.

Seinen ersten Auftrag soll er vom Dach einer fahrenden U-Bahn aus erledigen, auch hier wieder eine rasante nächtliche U-Bahnfahrt auf einer Hochstrecke. Da er Zweifel an dem Auftrag bekommt, ist eine zweite Fahrt notwendig, die er dann ebenfalls nachts absolviert.

Später reist Wesley nach Europa, um den vermeintlichen Mörder Cross seines Vaters umzubringen. Er trifft ihn auf einem Bahnhof, in den gerade ein Triebwagen mit der Nummer 681 005 einfährt. Nach Bahnsteigszenen flüchtet Cross wieder in den Zug, wohin Wesley ihm auf den Fersen bleibt. Der Triebwagen fährt aus, und es gibt einige Innenaufnahmen. Gleichzeitig verfolgt Fox den Zug per Auto. Hierbei ist die Betriebsnummer eines Mittelwagens zu erkennen: 684 005. Um ebenfalls in den Zug zu gelangen, manövriert Fox den Pkw so, das er von der Straße abkommt und sich in den fahrenden Zug bohrt.

Der Zug fährt dann in einen Tunnel und anschließend auf ein Stahlviadukt über eine enge Felsenschlucht. Durch den halb im Zug steckenden Pkw entgleist der Zug auf der Brücke und beginnt in die Tiefe zu stürzen. Da der vordere Triebwagenteil es noch in den nachfolgenden Tunnel schafft, bleibt ein Teil des Zuges hängen und baumelt die Brücke hinab über dem Abgrund. Jedoch reißt ein Wagen nach dem anderen ab, bis auch der Wagen mit Wesley und Cross in die Tiefe stürzt. Dieser Wagen verkeilt sich fast waagerecht zwischen beiden Talwänden. Wesley fällt am Ende dieser Szene mit einem nachgebenden Fenster in den Fluss am Talgrund.

   

Manuel Gurtner schreibt zu dieser Sequenz: „Während einer in Tschechien spielenden Verfolgungsjagd zwischen einem Pkw – ein russischer Lada 1200 (VAZ-2101) – und einem Pendolino-Neigezug kommt es schließlich auf einem Bahnübergang zu einer spektakulären Kollision, infolgedessen der siebenteilige Triebwagenzug der CD-Reihe 680 entgleist und in eine Schlucht stürzt, wobei gerade diese mittels CGI generierte Sequenz nicht sonderlich zu überzeugen vermag.“

Der Zug: „Pendolino“ auf tschechisch

Da Teile des Filmes in Chicago gedreht wurden, dürften die U-Bahnszenen von dort stehen. Weitere Drehorte waren in Tschechien und Budapest.

In Tschechien entstanden auch die Zugaufnahmen. Verwendet wurde ein Elektro-Triebwagen der Pendolino-Baureihe 680 der Tschechischen Eisenbahn (CD), und zwar die Einheit 005. Diese Züge sind in der Reihung 681, 081, 683, 084, 684, 082, 682 gekuppelt.

Insgesamt hat die CD die Einheiten 001 bis 007 im Bestand. Hergestellt wurden die Züge von den Fiat-Nachfolgefirmen Alstom Ferroviaria S.p.A. und Alstom Sesto S.p.A., Baujahre waren 2003 bis 2005. Die Zügen können 230 km/h fahren und haben die Achsfolge (1A)’(A1)’+2’2’+(1A)’(A1)’+2’2’+(1A)’(A1)’+2’2’+(1A)’(A1)’. Die siebenteilige tschechische Ausgabe des Neigetechnikzuges entspricht weitgehend dem italienischen Triebzug der Reihe ATR 470, der jedoch neunteilig ist.

Der Plan zur Beschaffung der Fahrzeuge entstand 1995 mit dem Ziel, einen Schnellverkehr Berlin–Prag–Wien einzurichten. Wegen Kostensteigerungen wurden anstatt der geplanten zehn Züge nur sieben Einheiten beschafft. 2006 gab es bei den Zügen gravierende technische Probleme, so dass sie zeitweise aus dem Verkehr gezogen wurden.

Seit Dezember 2005 werden die Züge als „SuperCity Pendolino“ zwischen Prag und Ostrava im Zweistundentakt eingesetzt. Vom Fahrplanwechsel im Dezember 2006 bis Dezember 2009 verkehrten auch zwei Zugpaare zwischen Prag und Wien, heutzutage (im Jahr 2013) aber nur noch ein Zugpaar. Ein Zugpaar fuhr bis Dezember 2009 täglich auch zwischen Prag und Bratislava, wurde aber mangels Nachfrage wieder eingestellt. Wegen der nicht vorhandenen Hochgeschwindigkeitsstrecken laufen diese Züge in Tschechien lediglich mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Seit dem 12. Juni 2009 verkehrt zwischen Prag und Trinec der Pendolino SC Sprinter. Dieser hat zwischen Prag und Ostrava keinen Halt. CD gibt die Auslastung der Züge mit 70 Prozent an, am Wochenende sogar nahe 100 Prozent.

Die Zugszene in „James Bond 007 – Casino Royale“ (GB/CZ/USA/D 2006) spielt übrigens ebenfalls in einem Triebzug der Reihe 680 der CD. Und auch in dem Film „Hostel 2“ (USA 2007) kommt dieser Triebwagen vor.

 

Autor dieser Filmbesprechung: Frank Glaubitz
Online: 30.05.2013

 

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