Eisenbahn im Film – Rail Movies |
Nine Hours to Rama
Art: Spielfilm
InhaltIndien, am 30. Januar 1948: Ein 17-Jähriger reist im Auftrag einer militanten Geheimorganisation bewaffnet nach Delhi, wird aber von Polizeichef Gopal Das (José Ferrer) noch an der Bahnsteigsperre des Hauptbahnhofs als vermeintlicher Attentäter verhaftet. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass es sich um ein Ablenkungsmanöver handelt. Derweil hat sich in der Bahnhofsherberge schon vorgängig ein gewisser Nathuram Godse (Horst Buchholz) mit einem Komplizen verschanzt, um Mahatma Gandhi (J. S. Casshyap) noch vor Sonnenuntergang zu ermorden. Der Polit-Thriller schildert – teilweise in fiktiven Rückblenden, welche prägende Stationen im Leben des Attentäters suggerieren – die dramatischen Ereignisse in den letzten neun Stunden bis zum Mordanschlag.
EisenbahnDer Vorspann zeigt in Großaufnahmen das Federwerk einer Uhr, deren Zifferblatt am Ende in die wirbelnden Kuppelräder einer Dampflok übergehen. Die Schlepptendermaschine der BESA-Baureihe HG(S) vom Typ Consolidation (Achsfolge 2-8-0 bzw. 1’D) bespannt einen breitspurigen Reisezug, der bei Sonnenaufgang am Horizont auftaucht und nach Delhi unterwegs ist. Abwechselnd zu den teilweise aus der Luft gefilmten Aufnahmen des fahrenden Zuges, der sich trotz Langsamfahrstellen wegen Gleisarbeiten unaufhaltsam der Hauptstadt nähert, wird die Autofahrt von Gopal Das gezeigt, der sich mühsam durch den chaotischen Straßenverkehr kämpft, um noch vor 8.00 Uhr am (alten) Hauptbahnhof zu sein, wo aufgrund von Geheimdienstinformationen ein möglicher Attentäter mit dem eingangs gezeigten Zug ankommen soll. Gedreht wurde größtenteils an den Originalschauplätzen vor Ort. Offensichtlich hatte der Regisseur eine gewisse Affinität zur Eisenbahn, welche auch in Filmen wie „The Inn of the Sixth Happiness“, „Von Ryan's Express“ und „Avalanche Express“ zum Ausdruck kommt.
Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
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