Eisenbahn im Film  –  Rail Movies 
 

 

 

 

Invasion of the Body Snatchers

 

Art: Spielfilm
Produktion: USA 1956
Regie: Don Siegel
Farbe: schwarzweiß
Laufzeit: 80'
deutscher Verleihtitel: „Die Dämonischen“

 

Inhalt

Nach mehrwöchiger Abwesenheit kehrt Dr. Miles Bennell (Kevin McCarthy) in die (fiktive) kalifornische Kleinstadt „Santa Mira“ zurück, wo er eine Allgemeinpraxis führt und auch lebt. Ein sonderbarer Vorfall während der Sprechstunde mit einem kleinen Jungen lässt den Arzt das erste Mal aufhorchen. Dabei kommt er in der Folge einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur, welches sich schon bald zu einer landesweiten Bedrohung ausweitet.

 

Eisenbahn

Der Film beginnt mit der Ankunft eines Zuges – bestehend aus „Heavyweight Coaches“ der „Southern Pacific“ – im Bahnhof von „Santa Mira“, wo bereits eine unterschwellig beklemmende Atmosphäre zu spüren ist. Gedreht wurde diese Szene auf der Bahnstation von Chatsworth, einem nordwestlich von Los Angeles gelegenen Vorort, derweil dann die in „Santa Mira“ spielenden Szenen in Sierra Madre entstanden, dazumal eine Kleinstadt nordöstlich von Los Angeles.

Der Bahnhof – Chatsworth Train Depot Nº 2

Das ursprüngliche Stationsgebäude (Train Depot Nº 1) von 1893 – entsprechend dem Standardmodell Nº 18 der „Southern Pacifc“ – wurde im Jahr 1917 ein Raub der Flammen. Inzwischen hatte die SP bereits das Standardmodell Nº 22 entwickelt, welches dann auf der Westseite des Schienenstrangs im Abschnitt zwischen Burbank Junction und dem Santa Susana-Pass errichtet wurde. Während der 1920er Jahre wuchs die unweit von Chatsworth angesiedelte Filmindustrie* explosionsartig an, weshalb auch der Verkehr auf der so genannten „Coast Line“ deutlich zunahm.

   

* Außer für „Invasion of the Body Snatchers“ diente der Bahnhof auch für „The Trail Beyond“ (1934) mit John Wayne, „Superman“ (1948) mit Kirk Alyn und „Fancy Pants“ (1950) mit Bob Hope als Kulisse.

Am Ende der „Großen Depression“ (US-Wirtschaftskrise) war die SP zur drittgrößten Gesellschaft in den USA aufgestiegen und besaß die Majorität im Passagierverkehr an der Westküste. 1936 erfolgte deshalb die erste Lieferung einer Garnitur von hochmodernen Pullman-Waggons für den neu als luxuriösen Stromlinienzug geplanten „Daylight“, deren Erprobung dann im Streckenabschnitt bei Chatsworth stattfand. Der fahrplanmäßige Verkehr mit den renommierten Tageszügen zwischen Los Angeles und San Francisco startete am 21. März 1937 (siehe auch „Double Indemnity“).

Während des Zweiten Weltkrieges stagnierte der Passagierverkehr auf der „Coast Line“, und Chatsworth sah vor allem Militärtransporte vorbeirollen. Unweit der Station wurden sogar Truppen stationiert, um den Santa-Susana-Tunnel zu schützen. Obwohl in den Jahren nach Kriegsende die Zahl der beförderten Passagier nochmals markant gesteigert werden konnte, sorgte die stetige Zunahme des Individualverkehrs in der Folge für einen dramatischen Einbruch des Passagieraufkommens, so dass anfangs der 1960er Jahre der Personenverkehr in Chatsworth eingestellt und das Bahnhofsgebäude im Dezember 1962 abgerissen wurde.

 

Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
Online: 23.06.2003
Version vom 24.06.2003
html-Status: 13.10.2009

 

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