Eisenbahn im Film – Rail Movies |
Live and Let DieArt: Spielfilm Produktion: GB 1973 Regie: Guy Hamilton Farbe: Rankcolor Laufzeit: 121' deutscher Verleihtitel: „James Bond 007 – Leben und Sterben lassen“ Titel-Angaben, notiert von JB nach der am 17.09.2003 von RBB ausgestrahlten deutsch synchronisierten Fassung (Versalien des Vorspanns hier nicht verwendet):
InhaltNachdem es Agent 007 alias James Bond (Roger Moore) im großen Finale gelungen ist, den Oberschurken „Mr. Big“ alias Dr. Kananga (Yaphet Kotto) zu liquidieren und dessen unterirdisches Hauptquartier auf der (fiktiven) Karibikinsel San Monique samt Drogenlabor in die Luft zu jagen, reist er zusammen mit Bondgirl Solitaire (Jane Seymour) von New Orleans aus im Nachtzug nach New York zurück.
EisenbahnDie Eisenbahn-Szenen gegen Ende des Streifens spielen zuerst in New Orleans auf dem Bahnsteig der Union Station, als sich James Bond von seinem CIA-Kollegen Felix Leiter (David Hedison) verabschiedet, bevor er zusammen mit Solitaire den „Southern Crescent“ der AMTRAK entert. Später dann im Schlafwagen-Abteil kommt es zwischen 007 und „Tee Hee“ (Julius W. Harris) – Kanangas Killer mit der stählernen Armprothese – zum finalen Duell. Die Schlusseinstellung zeigt den Voodoo-Priester „Baron Samedi“ (Geoffrey Holder) als dämonischen Wiedergänger vorne auf dem Umlauf der Diesellok. Letztere Szenen wurden mutmaßlich in den Ateliers der Londoner Pinewood Studios gedreht, wobei die Attacke im Schlafwagen-Abteil dann beim übernächsten Bond-Abenteuer The Spy Who Loved Me in der praktisch gleichen Konstellation wiederholt wurde. In der literarischen Vorlage von 1954 – übrigens nach „Casino Royale“ der zweite Bond-Roman von Ian Fleming – hingegen verläuft die Handlung genau umgekehrt. Darin reist Bond mit Solitaire von New York City (Pennsylvania Station) über die so genannte Columbia Route nach Florida und benützt dafür bis Jacksonville den (fiktiven) Expresszug „Silver Phantom“ der „Seabord Air Line“. Die restliche Etappe (Jacksonville Terminal ab 8.50 Uhr) bis St. Petersburg (Ankunft 15.05 Uhr) wird dann an Bord des legendären Streamliners „Silver Meteor“ (Zug Nº 57) zurückgelegt, dessen 2000 PS starker EMD-Diesel vom Typ E4 (Baujahr 1939, Achsfolge Co’Co’) bis Mitte der 1950er Jahre ein werbewirksames Livrée (zitrusgelb/grün mit orangefarbenem Zierstreifen) aufwiesen. Während seiner Recherchen vor Ort muss Fleming ab New York einen Pullman-Zug der Atlantic Coast Line benutzt haben – womöglich den berühmten „Florida Special“ (Pennsylvania Station ab 15.20 Uhr). Er verkehrte damals mit Zug Nº 87 ebenfalls und in Konkurrenz zum „Silver Meteor“ der SAL auf der lukrativen Florida-Route, bis die beiden Bahngesellschaften schließlich auf den 1. Juli 1967 fusioniert wurden – denn der Autor beschreibt kurioserweise die Farbgebung (purpur/aluminium mit gelben Trennlinien) einer ACL-Diesellok vom Typ E7 (1945, Achsfolge Co’Co’).
Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
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