Eisenbahn im Film  –  Rail Movies 
 

 

 

 

Mona Lisa Smile

 

Art: Spielfilm
Produktion: USA 2003
Regie: Mike Newell
Farbe
Laufzeit: 117’
deutscher Verleih-Titel: „Mona Lisas Lächeln“

 

Inhalt

Im Herbst 1953 reist Katherine Watson (Julia Roberts) per Bahn von Kalifornien nach Massachusetts, um am renommierten wie elitären Wellesley College die Stelle als Dozentin für Kunstgeschichte anzutreten. Mit ihren dazumal progressiven Ansichten gerät sie schon bald in Konflikt mit der erzkonservativen Schulleitung.

 

Eisenbahn

Zu Beginn ist die Hauptprotagonistin an Bord eines Stromlinienzuges zu sehen, welcher in östlicher Richtung unterwegs ist. Nach einer kurzen Abteilszene wird bereits die Ankunft auf dem Bahnhof von Wellesley gezeigt, wobei die Waggons aber nur von schräg oben zu sehen sind. Laut Produktionsnotizen soll es sich beim im Intro gezeigten Zug um den „California Zephyr“ auf seiner Fahrt von Oakland Pier (San Francisco) nach Chicago handeln.

 

Laufweg des „California Zephyr“Fahrplan1)Traktion
Oakland Pier (CA)ab 09.282)WP
Oakland (CA)ab 09.40 
Niles (CA)ab 10.22 
Pleasanton (CA)ab 10.35 
Stockton (CA)ab 11.40 
Sacramento (CA)ab 12.35 
Marysville (CA)ab 13.22 
Oroville (CA)ab 14.00 
Portola (CA)ab 17.28 
Salt Lake City (UT)ab 05.403)D&RGW
Provo (UT)ab 06.32 
Grand Junction (CO)ab 11.46 
Glenwood Springs (CO)ab 13.35 
Denver (CO)ab 19.15CB&Q
Mc Cook (NE)ab 00.094) 
Hastings (NE)ab 02.06 
Lincoln (NE)ab 03.40 
Omaha (NE)ab 04.55 
Ottumwa (IA)ab 08.53 
Burlington (IA)ab 10.07 
Galesburg (IL)ab 10.53 
Chicago (IL)an 13.30 

Bemerkungen
1) Angaben für Zug 18 vom September 1953
2) Pacific Time
3) Mountain Time
4) Central Time

Abkürzungen
CA = California
UT = Utah
CO = Colorado
NE = Nebraska
IA = Iowa
IL = Illinois

CB&Q = Chicago, Burlington and Quincy
D&RGW = Denver and Rio Grande Western
WP = Western Pacific Railroad

 

Dies steht jedoch in offensichtlicher Diskrepanz zur späteren Handlung, in welcher Mrs. Watson gemäß eigener Aussage aus Hollywood stammt, worauf ihr von den Studentinnen prompt eine Affäre mit dem Filmstar William Holden angedichtet wird. Naheliegenderweise müsste die Anreise demnach mit dem „Super Chief“ der AT&SF erfolgen, was auch dem im Film gezeigten Rollmaterial recht nahe kommt, und welcher jeweils zwei durchlaufende Schlafwagen mitführte, die den Kurs Los Angeles–New York bedienten. Anno 1956 betrug die reguläre Fahrzeit bis Chicago 39,5 Stunden bei 19 Zwischenhalten:

 

Laufweg des „Super Chief“Fahrplan1)Traktion
Los Angeles (CA)ab 19.002)AT&SF
Pasadena (CA)ab 19.28 
San Bernardino (CA)ab 20.37 
Barstow (CA)ab 22.35 
Needles (CA)ab 01.17 
Seligman (AZ)ab 05.113) 
Winslow (AZ)ab 08.05 
Gallup (NM)ab 09.52 
Albuquerque (NM)ab 12.25 
Lamy (NM)ab 13.30 
Las Vegas (NM)ab 15.08 
Raton (NM)ab 17.04 
La Junta (CO)ab 19.30 
Dodge City (KS)ab 23.184) 
Hutchinson (KS)ab 00.53 
Newton (KS)ab 01.35 
Kansas City (MO)ab 04.50 
Shopton (IA)ab 08.25 
Ft. Madison (IA)an 08.30 
Joliet (IL)an 11.30 
Chicago (IL)an 12.30 

Bemerkungen
1) gemäß Angaben für Zug 26 vom Juli 1956
2) gemäß Pacific Time
3) gemäß Mountain Time
4) gemäß Central Time

Abkürzungen
CA = California
AZ = Arizona
NM = New Mexico
CO = Colorado
KS = Kansas
MO = Missouri
IA = Iowa
IL = Illinois
 
AT&SF = Atchison, Topeka and Santa Fe Railway

 

Während der eine der erwähnten Schlafwagen (mit 10 Roomettes und 6 Double Bedrooms) direkt von der Union Station (ab 16.00 Uhr) weiter via North Philadelphia nach der New Yorker Pennsylvania Station (an 08.30 Uhr) verkehrte, erreichte ein zweiter Pullman Sleeper (mit 2 Drawing Rooms, 4 Compartments, 4 Double Bedrooms) nach der Überstellung zur La Salle Street Station (ab 15.45 Uhr) mit dem „20th Century Limited“ der New York Central den Grand Central Terminal (an 08.30 Uhr) von Manhattan (siehe dazu auch „Spellbound“).

Als Alternative wäre noch der UP-Domeliner „City of Los Angeles“ denkbar, zumal dieser Fernzug ebenfalls zwei nach New York City durchlaufende Schlafwagen aufwies. Hier betrug die reguläre Fahrzeit bis Chicago (Union Station) 40,5 Stunden bei 19 Zwischenhalten:

 

Laufweg des „City of Los Angeles“Fahrplan1)Traktion
Los Angeles (CA)ab 16.302)UP
East Los Angeles (CA)ab 16.50 
Riverside (CA)ab 17.43 
San Bernardino (CA)ab 18.08 
Las Vegas (NV)ab 23.20 
Milford (UT)ab 04.583) 
Salt Lake City (UT)ab 08.15 
Ogden (UT)ab 09.10 
Evanston (WY)ab 10.44 
Green River (WY)ab 12.35 
Rawlins (WY)ab 06.32 
Laramie (WY)ab 14.55 
Cheyenne (WY)ab 18.20 
Sidney (NE)ab 19.42 
North Platte (NE)ab 22.284) 
Grand Island (NE)ab 02.20 
Omaha (NE)ab 02.45MILW
Perry (IA)ab 04.56 
Marion (IA)ab 07.04 
Savanna (IL)ab 08.32 
Chicago (IL)an 11.00 

Bemerkungen
1) Angaben für Zug 104 vom Juli 1956
2) Pacific Time
3) Mountain Time
4) Central Time

Abkürzungen
CA = California
NV = Nevada
UT = Utah
WY = Wyoming
NE = Nebraska
IA = Iowa
IL = Illinois

MILW = Millwaukee Road
UP = Union Pacific Railroad

 

Auch hier verkehrte der eine der beiden durchlaufenden Schlafwagen (mit 10 Roomettes und 6 Double Bedrooms) direkt von der Union Station (ab 15.00 Uhr) weiter nach der New Yorker Pennsylvania Station (an 08.45 Uhr), derweil ein zweiter identischer Pullman nach der Überstellung zur La Salle Street Station (ab 15.00 Uhr) ebenfalls über die „Water Level Route“ der New York Central den Grand Central Terminal (an 08.00 Uhr) erreichte.

Drehorte

Obschon die imposant wirkende Komposition des „California Zephyr“ nur in einer kurzen Einstellung zu sehen ist, wurde hierfür ein enormer Aufwand getrieben, weshalb spekuliert werden kann, dass ein überwiegender Teil der gedrehten Zug-Szenen bei der Endfassung der Schere zum Opfer fiel. Die Dreharbeiten hierzu und auch für die bei der Abteilszene verwendeten Rückprojektion (Green Screen) fanden am 27. und 28. Februar auf der Arizona and California Railway (A&C) statt, genauer im Abschnitt zwischen Vicksburg und Harcuvar.

Die Innenaufnahmen mit Julia Roberts entstanden hingegen auf der Morristown and Erie Railway (M&E) unweit von Morristown (New Jersey), welche zudem Abschnitte der New Jersey Transit (NJT) benutzt. Auf deren mit 25 kV Wechselstrom elektrifizierter Montclair-Boonton-Linie ist wiederum die zweigleisige Vorortstation Glen Ridge (New Jersey) zu finden, welche im Film als Kulisse für den Bahnhof von Wellesley fungierte. Zum Einsatz kam Rollmaterial der M&E, das bereits für das Melodram „Far from Heaven“ (USA 2002) verwendet worden war, dessen Handlung sowohl zeitlich als auch geografisch Parallelen aufweist.

Rollmaterial

Aus der nachfolgenden Tabelle wird die genaue Zugbildung des im Film gezeigten „California Zephyr“ ersichtlich. Für einmal lässt sich die Authentizität bei einem Großteil der verwendeten Waggons nicht mehr steigern, handelt es sich doch in der Tat um Original-Fahrzeuge aus der Flotte von diversen „Zephyrs“:

 

TypOriginalNamensgebungBemerkungBaujahrLieferant
Diesellok E8-AC&NW5022 Achsfolge Co’Co’1950EMD
GepäckwagenCPR4210Pony Expressmit Abteil für Expresspost1941CC&F
GepäckwagenAT&SF3554  1957Budd
SchlafwagenUP1442Pacific Spray10 Roomettes
6 Double Bedrooms
1949Budd
AussichtswagenCB&Q4718Silver Lariat1)Dachkanzel mit 24 Sitzen1948Budd
SchlafwagenCB&Q452Silver Thrush1)6 Double Bedrooms
5 Compartments
1952Budd
SchlafwagenCB&Q465Silver Tulip2)6 Sections
6 Roomettes
4 Double Bedrooms
1952Budd
SchlafwagenCB&Q487Silver Hollow3)10 Roomettes
6 Double Bedrooms
1956Budd
KanzelwagenCB&Q377Silver Solarium1)Dachkanzel mit 24 Sitzen
Umbau mit 1 Master Room
1 Triple Bedroom
2 Double Bedrooms
1948Budd

Bemerkungen
1) eingesetzt im „California Zephir“ Chicago–Oakland Pier (–San Francisco)
2) eingesetzt im „American Royal Zephir“ Chicago–Kansas City
3) eingesetzt im „Denver Zephir“ Denver–Oakland Pier (–San Francisco)

Abkürzungen
AT&SF = Atchison, Topeka and Santa Fe Railway
C&NW = Chicago and North Western Railroad
CB&Q = Chicago, Burlington and Quincy
CC&F = Canadian Car and Foundry
CPR = Canadian Pacific Railway
EMD = Electro Motive Division (General Motors)
UP = Union Pacific Railroad

 

Bleibt noch anzumerken, dass vier der hier verwendeten ehemaligen CB&Q-Fahrzeuge sowie der UP-Schlafwagen bereits im Science-Fiction-Film „Species“ (USA 1995) recht prominent zum Einsatz kamen, als die Wagen für die Bildung des fiktiven Expresszuges „Desert Star“ herangezogen wurden.

 

Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
Online: 06.05.2012
Version vom 05.06.2012

 

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