Eisenbahn im Film  –  Rail Movies 
 

 

 

 

La vita è bella

 

Art: Spielfilm
Produktion: Italien 1977
Regie: Roberto Benigni
Farbe
Laufzeit: 122'
Verleihtitel in den USA: „Life Is Beautiful“
deutscher Verleihtitel: „Das Leben ist schön“

 

Inhalt

„Ende der 30er Jahre träumt ein assimilierter italienischer Jude (Roberto Benigni) in Arezzo vom kleinbürgerlichen Glück, das ihm in Gestalt einer hübschen Lehrerin (Nicoletta Braschi) auch gewogen scheint. Mit originellen Einfällen entführt er sie mitten aus ihrer Verlobungsfeier und gründet eine Familie. Als fünf Jahre später alle Juden ins Vernichtungslager* deportiert werden, bringt es der Vater nicht übers Herz, seinen Sohn (Giustino Durano) mit der grausamen Wahrheit zu konfrontieren und gaukelt ihm vor, daß alles ein großangelegtes Spiel sei.

Der als Loblied auf die Kraft der Fantasie und den menschlichen Überlebenswillen angelegte Film beginnt als beschwingte Romanze mit märchenhaften Untertönen und endet in einer bitter-absurden Tragödie, in der das Lachen zum schmerzhaften Reflex gefriert. Zwar bleibt der Versuch, mit den Mitteln des Tragisch-Komischen an den Holocaust zu erinnern, eine höchst ambivalente Angelegenheit, dennoch verdient der mit hoher Sensibilität und großer Ernsthaftigkeit inszenierte Film Respekt als ein bewegender Versuch, auf besondere Weise Kinobilder für die unverbrüchliche Würde der Holocaust-Opfer zu finden. Die von tiefer Menschlichkeit geleitete Rigorosität, mit der hier ein in Tabuzonen und Chiffren verfangenes Thema angegangen wird, wird dabei zu einem ganz und gar singulären Ereignis.“ [gemäß Kabel-1-Filmlexikon]

   

* Das größte KZ auf italienischem Boden befand sich nördlich von Modena in Fossoli, wobei die Deportationszüge Richtung Brenner jeweils vom Bahnhof Carpi abgingen. Am 22. Februar 1944 verließ der erste Transport Fossoli mit Bestimmungsort Bergen-Belsen.

 

Eisenbahn

Ein beträchtlicher Teil dieser Oscar-gekrönten Produktion wurde in der Provinz Umbria unweit von Terni auf dem Areal der ehemaligen Chemiefabrik bei Papigno gedreht, deren Hallen inzwischen zu einem veritablen Filmstudio umgebaut worden sind. Dort entstanden sämtliche im KZ spielenden Szenen, so auch die Ankunft des Zuges mit den Deportierten.

Beim Geleise handelt es sich übrigens um den ehemaligen Industrieanschluss zur früheren Überland-Straßenbahn „Tranvia Terni–Ferentillo“, deren Betrieb auf der insgesamt 18,5 Kilometer langen Strecke im Jahre 1960 eingestellt wurde. Deshalb musste die im Film verwendete FS-Tenderdampflok 940.044 (Achsfolge 1’D1’) vom Depot Sulmona mittels eines Tiefladers über die Staatsstraße 209 von Terni nach Papigno transportiert werden. Ein weiterer Drehort befand sich in der Provinz Viterbo an der Strecke Ronciglione–Orte (siehe auch Die „Kino-Bahn“).

 

Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
Online: 08.12.2003
html-Status: 07.10.2009

 

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