Eisenbahn im Film  –  Rail Movies 
 

 

 

 

March or Die

 

Art: Spielfilm
Produktion: GB/USA 1977
Regie: Dick Richards
Farbe: Technicolor
Laufzeit: 105'
deutscher Verleihtitel: „Marschier oder stirb“

 

Inhalt

14. November 1918: Drei Tage nach Ende des Ersten Weltkrieges kehrt die Fremdenlegion 1) von ihrem Einsatz in Marokko 2) nach Paris zurück, wobei von der ursprünglich 8000 Mann umfassenden Elitetruppe 3) gerade mal zweihundert Überlebende zu verzeichnen sind, darunter viele Verwundete. Deshalb werden bereits in der Bahnsteighalle – in Frage kommt die Gare d’Orsay oder die Gare d’Austerlitz – wieder die ersten „Freiwilligen“ rekrutiert; so auch der Juwelendieb Marco „der Zigeuner“ Segrain (Terence Hill), welcher eigentlich der Pariser Justiz überstellt werden sollte und so seiner Verurteilung entgeht. Kurz darauf erhält Major William Sherman Foster (Gene Hackman) – Absolvent von „West Point“, aber unehrenhaft aus der US-Army entlassen – vom Oberkommando der Legion den Befehl, mit seiner Kompanie den Archäologen François Marneau (Max von Sydow) in Marokko vor den aufständischen Berbern zu schützen. Die mit der Freilegung einer legendären Grabstätte bei Erfoud in Aussicht gestellten Schätze sollen laut Marneau von immensem Wert sein und sogar die Kriegsausgaben von Frankreich übertreffen.

Anschließend an die Schiffspassage auf einem Dampfer der „Compagnie de Navigation Mixte“ von Port Vendres nach Tanger erfolgt die letzte Etappe nach dem Stützpunkt in Bousaada wieder im Zug, welcher auf freier Strecke unvermittelt von Rebellenführer El Krim 4) (Ian Holm) und seinem Gefolge gestoppt wird. In der Gewalt der Aufständischen befinden sich zwei französische Archäologen – einer davon ist der Vater der ebenfalls im Zug reisenden Simone Picard (Caterine Deneuve) – als Geiseln, welche jedoch von Foster durch zwei gezielte Schüsse von ihren Qualen erlöst werden. El Krim – während des Krieges noch ein Verbündeter der Entente gegen die Mittelmächte – warnt Foster eindringlich davor, mit den Grabungsarbeiten fortzufahren.

   

1) gegründet am 10. März 1831 durch Erlass von König Louis-Philippe
2) formell seit 1911 französisches Protektorat
3) Historisches Vorbild ist das Marschregiment der Fremdenlegion (Régiment de Marche de la Légion Etrangère) von 1915 unter dem Kommando von Colonel Rollet.
4) Historisches Vorbild ist Muhammad Ibn Abd al-Karim al-Khattabi alias Abd el-Krim, Anführer des Berberaufstandes (1921 bis 1926) für eine unabhängige Rif-Republik.

 

Eisenbahn

Die erste Einstellung zeigt noch während des Vorspanns die Ankunft des Sonderzuges in Paris, wobei die Szenen in Spanien auf dem stillgelegten Madrilener Bahnhof Estaciòn Delicias gedreht wurden. Die am Gleisende befindlichen Routentafeln „Troyes“ und „Belfort“ sind für den Drehort Paris irritierend und weisen eher auf die Gare de l’Est hin, welche in Tat und Wahrheit weder von der damaligen MIDI noch von der Paris–Orléans (PO) frequentiert wurde. An der Spitze des Truppentransports kann die Schlepptenderlok Nº 2413 der RENFE-Baureihe 141F vom Typ „Mikado“ (Achsfolge 1’D1’) identifiziert werden, gefolgt von vier bis fünf zweiachsigen Güterwaggons, einem vierachsigen Reisezugwagen der ehemaligen M.Z.A. vom Typ „Coche Costa“ mit offenem Bühneneinstieg, danach von einigen weiteren Güterwagen und am Schluss wieder von einem Reisezugwagen. Die historische Bahnsteighalle wie auch die Schlepptenderlok wurden bereits in früheren Produktionen verwendet, beispielsweise für „Pánico en el Transiberiano“.

Die zweite Eisenbahnsequenz – laut Filmhandlung bereits in Marokko angesiedelt – wurde ebenfalls in Spanien gedreht, wobei in Andalusien unweit von Almeria auf der in diversen „Italo-Western“, etwa für „Per qualche dollaro in più“, verwendeten Strecke einer ehemaligen Minenbahn zwischen Estaciòn de Lacalahorra und Alquife inszeniert wurde. An der Spitze des GmP (Güterzug mit Personenbeförderung) arbeitet die Schlepptenderlok Nº 2054 der RENFE-Baureihe 140 vom Typ „Consolidation“ (Achsfolge 1’D) des Depot Guadix, welche über ein Jahrzehnt später in „Indiana Jones and the Last Crusade“ nochmals einen Kurzauftritt haben sollte.

Interessant ist übrigens auch die „Hackordnung“ der Passagiere: Die Europäer (meist französische Zivilisten sowie die Offiziere der Legion) fahren im direkt hinter dem zweiachsigen Schlepptender eingereihten Reisezugwagen der ehemaligen M.Z.A. vom Typ „Coche Costa“, derweil die Fremdenlegionäre mit den Güterwaggons vorliebnehmen müssen, auf deren Wagendächern sich wiederum die Einheimischen niedergelassen haben.

 

Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
Online: 03.08.2003
html-Status: 07.10.2009

 

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